Im Streit um das Kreuz in der Schule liefert das Bildungsministerium eine Anleitung, wer Christ ist und wer nicht. In Wiener Hauptschulen gibt es mittlerweile mehr Muslime als Katholiken.
Wer zählt in der Schule eigentlich als Christ? Im Zuge des Streits um das Kreuz in einer Volksschule in Wien-Neubau, der sich inzwischen bald ein Jahr hinzieht, gibt es nun eine Antwort aus dem Bildungsministerium. Oder besser gesagt: eine Anleitung, um „verwaltungstechnisch einfach“ zu eruieren, wer im Sinn des Gesetzes christlich ist und wer nicht.
Wie aus einem Schreiben an den Stadtschulrat hervorgeht, das der „Presse“ vorliegt, soll das folgendermaßen ablaufen: Von der Gesamtschülerzahl werden Juden, Muslime, Buddhisten, Bahai, Hindus, Alt-Aleviten und Schüler ohne Bekenntnis abgezogen – alle anderen gelten als Schüler mit christlichem Religionsbekenntnis. Dass einfach die Nichtchristen abgezogen werden, statt die Zahl jener Schüler zu addieren, die eindeutig christlichen Glaubens sind (und so womöglich auch Schüler als Christen vereinnahmt werden), dürfte jedenfalls Raum für Kritik bieten.
Tatsächlich scheint sich auch das Ministerium in diesem Punkt nicht ganz leichtgetan zu haben. „Christlich ist ein Überbegriff, für den es keine gesetzliche Definition gibt“, heißt es vorab in dem Schreiben. Und weiter: „Über die Zuordnung einer Glaubensgemeinschaft, Kirche oder Konfession zum christlichen Kreis (...) kann aufgrund des Selbstbestimmungsrechts der Religionen nur die jeweilige Religionsgemeinschaft entscheiden.“
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