Es ist eine Attacke auf die Meinungsfreiheit, wie sie sonst nur Diktatoren wagen: Der türkische Premier Erdogan lässt Twitter in seinem Land blockieren. So will er unliebsame Kritiker stummstellen. Die Empörung ist riesig - schon formiert sich der Widerstand.
Kritik kann Recep Tayyip Erdogan nicht leiden - weder an seiner Person noch an seinem diktatorischen Regierungsstil. Die Drohung, deshalb den verhassten Kurznachrichtendienst Twitter abschalten zu lassen, macht der türkische Premier jetzt wahr. Seit der Nacht auf Freitag ist die Seite in der Türkei gesperrt.
Am Ende ging alles ganz schnell: Bei einem Wahlkampfauftritt vor Tausenden von Fans hatte Erdogan am Donnerstagabend in Bursa noch gedroht, er werde gegen Twitter vorgehen. "Twitter und solche Sachen werden wir ausrotten", dröhnte er. Und dann noch: "Die internationale Gemeinschaft kann dazu sagen, was sie will. Mich interessiert das überhaupt nicht."
Wenige Stunden später war Twitter nicht mehr zugänglich. Wer die Seite aufrufen wollte, bekam entweder die Fehlermeldung "Wartezeit überschritten" zu sehen oder eine Mitteilung der Telekommunikationsbehörde TIB, die die Sperrung von Twitter mit vier Gerichtsurteilen begründete, nicht jedoch mit dem neuen Internetgesetz. Der Grund für Erdogans harte Reaktion: Über Twitter hatten anonyme Regierungsgegner auf Videos bei YouTube hingewiesen, in denen heimliche Mitschnitte von Telefongesprächen Erdogans zu hören sind.
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