Unter fremden Menschen

Seit immer mehr rechte und religiöse Israelis auf den Jerusalemer Tempelberg pilgern, kehrt dort keine Ruhe mehr ein. Jeder Zentimeter, jede Sekunde ist umkämpft.

Unter fremden Menschen

Die Herbstsonne ist so stark, dass sich die Frauen in den Schatten zurückgezogen haben. Sie stecken ihre Köpfe zusammen und beugen sich über den Koran. Leise murmeln sie. Plötzlich tauchen vier junge Männer am Eingangstor auf. Schrille Stimmen gellen über den Platz vor der Al-Aqsa-Moschee. „Allahu akbar“ rufen die Frauen den Männern hinterher: Es sind zwei Tora-Studenten mit Schläfenlocken, die von zwei schwerbewaffneten israelischen Polizisten an den Frauen vorbei eskortiert werden. So plötzlich, wie sie begonnen haben, verstummen die „Gott ist größer“-Rufe wieder. Doch nur so lange, bis die nächste jüdische Besuchergruppe in Sicht kommt.

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