Urzeit-Räuber mit Wurmgehirn

Sie waren die ersten großen Räuber der Erde: Vor 520 Millionen Jahren dominierten die krebsähnlichen Anomalocarididen das Urzeitmeer. Aber wo genau diese urtümlichen Wesen im Stammbaum des Lebens einzuordnen sind, ist nach wie vor ungeklärt. Jetzt haben Paläontologen in China ein Fossil entdeckt, das erstmals mehr Aufschluss liefert. Denn seine Gehirnstrukturen sind ungewöhnlich gut erhalten. Wie sich zeigt, ähnelte dieser Anomalocaridide neuroanatomisch weder den Krebsen noch den Spinnentieren, sondern einem Stummelfüßer. Diese primitiven Verwandten der Gliederfüßer ähneln einem Wurm mit Beinen und kommen noch heute in einigen Regionen der Südhalbkugel vor. Dieser Fund ermöglicht damit erstmals eine ungefähre Einordnung der Anomalocarididen.

Die Anomalocarididen gelten als die Riesen des Kambrium: Vor mehr als 500 Millionen Jahren bevölkerten diese bis zu zwei Meter langen Mehrzeller die Urozeane. Die meisten von ihnen trugen zwei lange, gegliederte Greifer am Kopf, mit denen sie ihre Nahrung zum Mund beförderten. Leistungsfähige Komplexaugen, die auf Stielen seitlich am Kopf saßen, ermöglichten es den Meeresräubern, ihre Beute aufzuspüren. Der flache, gegliederte Körper mit seitlichen Lappenfortsätzen machte sie zudem zu guten Schwimmern. Ihr gegliederter Körper und die Anhänge legen nahe, dass diese urtümlichen Wesen mit den heutigen Gliederfüßern verwandt sein müssen. Wie allerdings, blieb bisher strittig. "Seit vielen Jahren versuchen Paläontologen nun schon herauszufinden, wie die verschiedenen Anhänge der kambrischen Fossilien zueinander passen und welchen Gliedmaßen der heutigen Arthropoden sie entsprechen", erklärt Koautor Gregory Edgecombe vom Natural History Museum in London. Das Problem dabei: Nur anhand der äußeren Merkmale ist dies kaum möglich, denn oft lässt sich erst an den Nervenbahnen erkennen, worum es sich genau handelt.

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