Falken sind enger mit Papageien verwandt als mit Adlern. Das ist eines von vielen Ergebnissen eines gewaltigen Erbgutvergleichs von Vögeln. In vier Jahren Arbeit haben mehr als 100 Wissenschaftler mit neun Supercomputern den bisher detailliertesten Stammbaum der artenreichsten Gruppe der Landwirbeltiere erstellt.
Über 10.500 Arten leben auf der Erde. Insgesamt sind zu der Analyse mehr als 20 Studien in unterschiedlichen Magazinen veröffentlicht. Die Erbgut-Analyse brachte einige Überraschungen ans Tageslicht.
Parallele Entwicklungen
Die Teams hatten das komplette Erbgut von 48 Arten heute lebender Vögel entziffert und aus dem Vergleich der Daten den jeweiligen Verwandtschaftsgrad ermittelt. Ablesen ließ sich zudem, dass typische Vogel-Merkmale wie das Singen und der Unterwasser-Antrieb mit den Füßen unabhängig in verschiedenen Gruppen auftauchten, berichten die Forscher. Der Gesang entstand demnach im Verlauf der Evolution mindestens zwei Mal: Papageien und Singvögel erwarben ihn unabhängig von den Kolibris. Singvögel benutzen beim Singen größtenteils die gleichen Gene wie Menschen beim Sprechen, schreiben die Forscher.
Eine weitere Erkenntnis: Vor etwa 116 Millionen Jahren gingen dem Vorläufer aller heute lebenden Vögel die Zähne verloren. Dafür verantwortlich waren Mutationen in den Genen für den Zahnschmelz und das Dentin der Zähne.
Weiterlesen im Originalartikel.
Kommentare
Neuer Kommentar