Erstmals seit 2002 hat die Evangelische Kirche ihre Mitglieder sowie Konfessionslose repräsentativ befragen lassen. Die Ergebnisse sind niederschmetternd.
Die Nebel lichten sich und eine Wasserscheide wird sichtbar – der fünften Mitgliederstudie der EKD sei Dank. Denn jahrzehntelang dominierten Legenden die Kirchendebatte, vor allem diese: Es ließe sich ja auch ohne die Institution gut als Christ leben, redete man sich die leeren Kirchenbänke schön.
Ein „Memorandum“ katholischer Theologieprofessoren 2011 behauptete, die Ausgetretenen hätten nur „ihr Glaubensleben privatisiert, um es vor der Institution zu schützen“. Notorisch wurde kolportiert, die Deutschen seien unvermindert religiös. Laut Bertelsmann-Religionsmonitor 2008 sogar zu 70 Prozent, darunter 19 Prozent „Hochreligiöse“. Der großen spirituellen Nachfrage stehe nur das falsche Angebot durch Gottes unzulängliches Bodenpersonal im Wege. Der Schlachtruf der Kirchenrebellen seit den späten 60er Jahren: „Jesus ja, Kirche nein!“ setzte sich in den Köpfen fest. So glaubte man sich das Gutmensch-Image des Christentums sichern zu können, ohne sich den Zumutungen kirchlicher Ordnung und Morallehre aussetzen zu müssen.
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