In jeder Religion gibt es Fanatiker, aber in keiner anderen wird dermaßen hartnäckig darauf bestanden, dass sie nichts mit der Religion zu tun haben, auf die sie sich berufen. Eine Polemik.
Die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft war die zweitgrößte Massenorganisation der DDR. Sie zählte etwa sechs Millionen Mitglieder. Nur der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund war noch mächtiger.
Die DSF veranstaltete Wochen der deutsch-sowjetischen Freundschaft, Studienreisen in die Sowjetunion und Russischkurse; sie verlieh Ehrennadeln an besonders verdiente Mitglieder und organisierte Brieffreundschaften zwischen deutschen und sowjetischen Jugendlichen.
Anfang der 50er-Jahre gab die DSF die Parole heraus: "Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen!" Die DSF ist seit 25 Jahren Geschichte. Aber ihr Geist schwebt immer noch über dem Land; nur geht es heute nicht um die organisierte Freundschaft zwischen zwei Völkern, sondern um das Verhältnis zwischen zwei Kulturen, von denen die eine aggressiv und die andere defensiv ist. Wobei sich die aggressive Kultur als Opfer der defensiven versteht und die defensive Kultur alle möglichen Verrenkungen unternimmt, um nicht als aggressiv wahrgenommen zu werden.
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