Viele Menschen reagieren mit Empörung auf die Angriffe der islamistischen IS-Milizen im Irak und Syrien, die über Menschen herfallen, die in ihren Augen “Ungläubige” und “Feinde Allahs” sind. Die Taten der Anhänger dieses neuen Kalifats zur Ausbreitung des Islam werden hierzulande mit “Dschihad” übersetzt und als “Heiliger Krieg” von ihnen selbst begründet. Zeitgleich findet in den hiesigen Medien ein Kampf um die Köpfe statt, ob und wie der “säkular aufgeklärte Westen” gegen solch einen “religiösen Wahn” und überhaupt gegen den “reaktionären Islam” einschreiten soll. Aber hat das überhaupt noch mit Religion zu tun, was wir da sehen, fragen sich kritische Menschen, die erschüttert sind von Berichten über grauenhafte Handlungen der IS-Kämpfer? Ist der Islam wirklich grundsätzlich durch derartige “Heilige Kriege” mit solchen schrecklichen Taten vorprogrammiert? Findet man also doch im Christentum die bessere, friedlichere Religion oder betrieb auch sie von Anfang an solch “Heiligen Krieg”?
Schauen wir einmal genauer hin auf die Begriffe des Dschihad und des “Heiligen Krieges”. Unsere kleine Untersuchung ihrer Geschichte in beiden Religionen soll helfen, ein wenig mehr Klarheit über diese Fragen zu bekommen.
“Dschihad” - ein “Heiliger Krieg” des Islam?
Die Vokabel “Dschihad” findet sich im Lexikon als Verbform “dschahhaz” für “vorbereiten”, “ausstatten” und “ausrüsten”. In seiner der Substantivform kann sie daher z.B. sogar auch “die Aussteuer” bedeuten, steht aber ganz allgemein sinngemäß für “Anstrengung” und “Kampf”. Der Begriff des “Heiligen” ist darin überhaupt nicht enthalten. In den heutigen Leitmedien hat sich “Dschihad” mit der Übersetzung “Heiliger Krieg” bei uns eingebürgert. Das ist falsch. Der arabisch-islamische Begriff gibt diese Sinndeutung nicht her; er entspringt einer europäischen Begriffsdeutung. Untersuchen wir zunächst einmal, was “Dschihad” in seinem arabischen Kontext für den Islam und seine Geschichte bedeutet hat.
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