Ausgehend von populären Irrtümern zum Thema Evolution, soll dieses Video aus dem Arbeitskreis Evolutionsbiologie im VBiO anschaulich zum Thema hinführen und verschiedene Schwerpunkte behandeln.
Ursprungstheorien im Kreuzverhör
Mit dem Wort Ursprungsfrage assoziiert man in der Regel christlich-religiöse Glaubensinhalte. So bezeichnen z. B. die deutschen Kreationisten die "Ursprungsforschung" als "Königsdisziplin der Biologie". Als Alternative zur atheistischen "Makroevolutionslehre" bieten sie ihren von der biblischen Offenbarung motivierten Schöpfungsglauben an - die Ursprungsfrage wird somit auf biblische Wunder zurück geführt und im Sinne des Intelligent Design-Kreationismus interpretiert. Diese inhaltsleere Schein-Erklärung eignet sich für kirchliche Sonntagsreden - sie hat jedoch in der Evolutionsbiologie nichts verloren.
Nachdem das Team Prof. Dr. Ulrich Kutschera (Universität Kassel/Stanford, USA), Dipl. Biol. Lena Dörges und Dr. Stefan Schauer (beide Universität Kassel) mit dem im Dezember 2010 veröffentlichten vierten Lehr-Video "Was ist Lebensentstehung?" die Grundlagen für ein naturalistisches Verständnis dieses Schlüsselprozesses auf der jungen Erde gelegt haben, folgt nun Ende Januar 2011 das bereits angekündigte Video Nr. 5 mit dem Titel: "Was sind Ursprungstheorien?". Dabei wird ausführlich auf die drei wichtigsten erklärenden Theorien zur chemischen Evolution eingegangen, um dann die Viren (Aggregate aus einer Nukleinsäure, umschlossen von einer Proteinhülle) vorzustellen. Diese "Zwischenstufen zum zellulären Leben" können im Reagenzglas zerlegt werden (Chaos) und lagern sich dann wieder spontan zu ihrer geordneten Struktur zusammen. Nach diesem Prinzip der Selbst-Zusammenlagerung von Biomolekülen in wässrigen Lösungen sind vor etwa 4.000 Millionen Jahren in den warmen Ozeanen der Ur-Erde auch die ersten bakterienartigen Vorläufer-Zellen ("das Leben") entstanden, wobei möglicherweise Lipid-Vesikel aus Meteoriten-Gestein als Hüllmembranen gedient haben.
Die Gesetze der Physik und Chemie reichen somit aus, um im Prinzip den Ursprung der ersten Vorläufer-Zellen zu verstehen, obwohl noch viele Detailfragen zur chemischen Evolution ungelöst und daher Gegenstand der Forschung sind.
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