Wenn Laien nach den Sternen greifen

Plötzlich sammeln Laien Daten und stellen Fragen: Die Beteiligung normaler Bürger an Forschungsprojekten ist in der Wissenschaft gerade groß in Mode. Eine Revolution im Elfenbeinturm?

Wenn Laien nach den Sternen greifen

In den Städten sieht man nachts kaum noch Sterne. Um wissenschaftlich zu untersuchen, warum sie verschwunden sind, wäre früher großer Aufwand nötig gewesen. Man hätte über lange Zeit von vielen Orten aus den Nachthimmel beobachten müssen. In Zeiten des Smartphones ist es viel einfacher geworden. Das Forschungsprojekt „Verlust der Nacht“ läuft seit einiger Zeit und wird von dem Physiker Christopher Kyba geleitet. Die Daten, die er auswertet, sammeln nicht einzelne Wissenschaftler, sondern viele Bürger. Eine Smartphone-App lenkt den Blick des Benutzers nachts zu den hellsten Sternen, fragt ab, welche sichtbar sind, und sendet die Daten an den zentralen Server. Kyba will mit Hilfe dieser Daten eine Landkarte des Nachthimmels erstellen, die die Veränderung der Lichtverschmutzung über lange Zeit hinweg sichtbar macht. „Ohne die Beteiligung von sehr vielen Menschen an vielen verschiedenen Orten könnten wir diese Daten nicht sammeln“, sagt er.

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