Hygieneregeln bieten Schutz gegen Infektionen, verringern aber auch das Artenspektrum der Darmbakterien und begünstigen dadurch chronische Erkrankungen
Im Vergleich zu Naturvölkern und Bewohnern von Entwicklungsländern erkranken die Menschen in den Industrieländern seltener an Infektionskrankheiten. Das ist hauptsächlich der Einhaltung von Hygieneregeln zu verdanken, die eine Übertragung von Erregern verhindern. Andererseits sind chronische Krankheiten wie Allergien, Darmentzündungen, Fettleibigkeit und Diabetes viel stärker verbreitet als bei Menschen mit traditioneller Lebensweise. Der Unterschied im Lebensstil – dazu zählt auch die Art der Ernährung – spiegelt sich in der Zusammensetzung der Darmflora. Ein internationales Forscherteam berichtet jetzt im Fachblatt „Cell Reports”, auf welche Weise der Übergang zur westlichen Lebensform das Artenspektrum der Darmbakterien verändert haben könnte. Dazu wurde die Darmflora von Menschen aus Papua-Neuguinea mit der von US-Amerikanern verglichen. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass das unterschiedliche Keimspektrum zu einem großen Teil darauf beruht, wie häufig Darmkeime direkt oder indirekt von Mensch zu Mensch übertragen werden. In den westlichen Industrieländern, wo das weniger der Fall ist, hat so die Artenvielfalt der Darmflora abgenommen, was die Entwicklung bestimmter Krankheiten begünstigt.
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