Wer lügt, wer sagt die Wahrheit? Ungenannte Quellen behaupten, dass die NSA die Heartbleed-Lücke schon seit zwei Jahren kannte und auch ausnutzte. Der US-Geheimdienstchef lässt umgehend dementieren. Doch die Vorwürfe könnten Amerikas Auslandsgeheimdienst in seine bislang größte Krise stürzen.
Kein Beweis existiert, nur die Aussagen zweier "mit der Angelegenheit vertrauter Personen". Und ein scharfes Dementi aus dem Büro des Nationalen Geheimdienstdirektors. Doch der Vorwurf ist in der Welt, und er wiegt schwer: Die NSA soll nicht nur seit mindestens zwei Jahren vom jüngst gefundenen Heartbleed-Bug gewusst haben, sie soll ihn sogar zur Spionage ausgenutzt haben.
So hat es der Bloomberg-Journalist Michael Riley aufgeschrieben und damit nicht nur Fragen aufgeworfen, sondern Abgründe aufgerissen. Sollten seine beiden nicht genannten Quellen die Wahrheit gesagt haben, wäre die NSA nicht nur beschädigt; sie wäre in ihrer jetzigen Form womöglich der Existenzberechtigung beraubt.
"Wir beschützen die Informationen und die Informationstechnologien, die für die US-Interessen essenziell sind." So hat die NSA eines ihrer zentralen Ziele formuliert (pdf). Doch der Heartbleed-Bug im Verschlüsselungssystem OpenSSL gefährdete potenziell Millionen Amerikaner, Tausende Online-Geschäfte und sogar die Informationen auf Regierungsseiten, die mit der Technik arbeiten. Die NSA hätte also die Privatsphäre und Datensicherheit ihrer eigenen Bürger massiv gefährdet, um mit der Lücke ihrem Spionagegeschäft nachzugehen.
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