Zu Recht korrigiert Merkel sich in der Islamfrage

Die Kanzlerin ist zu weit gegangen, als sie erklärte, der Islam gehöre zu Deutschland. Nun rudert sie zurück. In der Tat: Sie kann kaum bestimmen, welche Religion zu Deutschland gehört.

Zu Recht korrigiert Merkel sich in der Islamfrage

Angela Merkel hat seit Christian Wulffs Rede am 3. Oktober 2010 schon oft dessen Feststellung beigepflichtet, auch der Islam gehöre zu Deutschland. Wahrnehmbaren Widerspruch aus der CDU erntete sie erst, als sie den Satz nach dem Ausbruch des IS-Terrors in Nahost, nach dem aggressiven Auftreten deutscher Salafisten, nach dem Mord an den "Charlie Hebdo"-Redakteuren und nach dem Beginn der Pegida-Demonstrationen wiederholte.

Nun hat Merkel den Satz abgeschwächt. Islamismus und Extremismus fielen nicht unter den Schutz des Grundgesetzes und müssten entschlossen bekämpft werden. Man könnte auch sagen: Nicht jeder Islam gehört zu Deutschland.

Das ist eine Selbstverständlichkeit, aber Angela Merkels Unwohlsein ist spürbar. Inmitten der Ukraine- und Griechenland-Krise ist das Aufbegehren namhafter CDU-Vertreter gegen die Parteivorsitzende keine Kleinigkeit; das Ausland schaut mit Argusaugen darauf, wie fest Merkel im Sattel sitzt. Als Bundeskanzlerin kann sie auch keineswegs einfach bestimmen, welche Religion in welchem Maße zu Deutschland gehört.

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