Die Terrorgefahr steigt? Nein!

Die Terroranschläge von Brüssel haben uns alle erschüttert – genau wie die Terroranschläge von Paris aus dem November 2015. Wenn Bomben in der Türkei, in Syrien oder dem Irak explodierten, ließ uns dies vermutlich kalt. Tatsächlich haben wir vermutlich kein besonders starkes Mitgefühl für die Opfer – sehr wohl aber Angst, dass wir selbst bei einer ähnlichen Attacke sterben können. Schließlich nimmt der Terrorismus doch immer weiter zu. - Falsch!

Die Terrorgefahr steigt? Nein!

Die Auswertung der Global Terrorism Database der University of Maryland zeigt, dass Westeuropa den Höhepunkt des Terrorismus schon lange überschritten hat. Die 70er und 80er Jahre waren weit blutiger als die Gegenwart. In der jüngeren Vergangenheit sind die Anschläge von Madrid 2004 und Paris 2015 deutlich zu erkennen, den Trend umkehren konnten sie jedoch nicht. Die Ereignisse von Brüssel hingegen gehen in der Statistik völlig unter.

War der Islam in den vergangenen Jahrzehnten etwa noch brutaler? Nein! Der europäische Terrorismus der 70er und 80er Jahre war genau das – europäisch. Etwa 3500 Tote gehen auf das Konto der katholischen IRA,  über 800 weitere Tote auf das Konto der baskischen ETA. Außerdem verübten linke und rechte Gruppierungen Anschläge in Europa. Palästinensische Terrorangriffe gab es ebenfalls – aber diese waren häufiger kommunistisch als islamisch motiviert.

Warum empfinden wir aber das genaue Gegenteil? Gefühlt war die Terrorgefahr nie so hoch wie jetzt. wir unterliegen alle einem bias, natürlich nehmen wir Dinge in der Gegenwart intensiver wahr als Ereignisse, die schon „lange her“ sind. Und genauso werden Terroranschläge in der heutigen Zeit medial sehr viel intensiver ausgewertet, als in den 70er Jahren.

Doch ein wichtiger Unterschied ist nicht quantitativ sondern qualitativ: Die IRA bombte in Irland und England, die ETA in Spanien. Warum also sollten Deutsche, Franzosen oder Italiener Angst haben, Opfer dieser beiden Terrorgruppen zu werden? Auch die Rote Armee Fraktion mordete selektiv Angehörige der westdeutschen Eliten, Polizisten und Militärs. Warum sollte sich also der gewöhnliche Deutsche Sorgen machen?

Angst lähmt das Denken

Anders verhält es sich mit dem aktuellen islamischen Terrorismus, der prinzipiell überall zuschlagen könnte. Auch Deutschland war bereits im Visier, doch entweder handelten die Sicherheitsbehörden rechtzeitig oder die Bomben explodierten nicht, weil sie glücklicherweise schlampig konstruiert waren. Dass Europäer, darunter auch Deutsche, im Urlaub Opfer des Terrors wurden, verstärkt die Angst zusätzlich. Und selbst die verheerenden Anschläge von Madrid und Paris wären uns nicht lange im Gedächtnis geblieben, wären sie isolierte Ereignisse. So ruft uns jede Attacke in der islamischen Welt die Erinnerung zurück.

Doch auch wenn der Terrorismus in Europa auf dem Rückzug ist – selbst zu seinen Hochzeiten in den 70er und 80er Jahren war er ein vernachlässigbares Risiko. Nikotin oder der Straßenverkehr waren zu jedem Zeitpunkt tödlicher. Doch selbst ein eingefleischter Nichtraucher empfindet höchstens Ekel, aber keine Todesangst, wenn sich sein Sitznachbar eine Zigarette anzündet.

Dennoch, diese Ausführungen sind rein quantitativ, nicht qualitativ. Auch wenn Terrorismus in Europa nur wenige Todesopfer fordert, ist jeder einzelne Anschlag ein barbarisches Verbrechen. Jeder Versuch, islamische Gewalt damit schönzureden – wie es im linken Spektrum oft geschieht – muss unterbunden werden. Schließlich würden die Vertreter dieses Arguments niemals behaupten, dass rechtsextreme Gewalt harmlos sei, denn diese fordert ja ebenfalls weniger Todesopfer als der Straßenverkehr.

Wir sollten aber vor allem deswegen keine Angst vor Terrorismus haben, weil wir damit genau das tun, was die Terroristen von uns wollen. Angst lähmt das Denken. Feige Menschen, wie die TV-Journalistin Monika Wagener, fürchten sich so sehr vor dem nächsten Terroranschlag, dass sie jede Kritik am Islam unterbinden wollen – nur um ja niemanden zu provozieren. Es ist die gleiche Geisteshaltung, die auch Vichy-Frankreich hervorbrachte.

Denn auch wenn der Terrorismus im Europa weit weniger gefährlich ist, als wir zuerst vermuten, ist er im Rest der Welt umso blutiger. In der jüngsten historischen Vergangenheit (also seit dem Zerfall der Sowjetunion) hat der Islam weit über eine Million Menschen, meist Muslime, getötet. Eine irrationale Angst darf uns nicht davon abhalten, diese Zustände anzuklagen.

Kommentare

  1. userpic
    Amelie

    Könnten sie auf die Belege zu ihren Aussagen verweisen ,ich schreibe eine Erörterung über ein verwandtes Thema und brauche zuverlässige Quellen

    Mit freundlichsten Grüßen
    Amelie

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