Hat Richard Dawkins die Muslime beleidigt?

Der britische Naturwissenschaftler fragt, warum ein einziges College in Oxford dreimal so viele Nobelpreise bekommen hat wie alle Muslime zusammen. Und erntet einen Shitstorm. Die Frage bleibt.

 

Hat Richard Dawkins die Muslime beleidigt?

"Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Hör auf, dir Sorgen zu machen und genieße dein Leben." Richard Dawkins vor einem von 800 Bussen, die britische Atheisten für eine Werbekampagne gemietet haben

Im 18. Jahrhundert spekulierte der große britische Historiker Edward Gibbon, was passiert wäre, wenn die muslimischen Heere tausend Jahre zuvor die Schlacht von Poitiers gewonnen hätten: "Die arabische Flotte hätte kampflos in die Themsemündung segeln können. Vielleicht würde man heute in den Schulen Oxfords die Interpretation des Koran lehren, und von den Kanzeln herab würde man einem beschnittenen Volk die Heiligkeit und Wahrheit der Offenbarung Mohammeds darlegen."

Nun, inzwischen wird im neu errichteten "Oxford Center for Islamic Studies" unter dem Patronat des Kronprinzen Charles die Koranauslegung gelehrt, und das ist auch gut so. Man würde es gern sehen, wenn an großen islamischen Universitäten wie – ähm – also an Universitäten in islamischen Ländern auch die Bibel und – wie in Oxford – der Atheismus gelehrt werden könnten.

Dawkins: "Ich hätte ja auch Juden und Muslime vergleichen können."

Auftritt der Oxford-Gelehrte und Atheist Richard Dawkins. In einem Tweet – und später auf seinem Blog – dachte er laut über das Verhältnis von Islam und Wissenschaft nach: "Nobelpreise sind ein häufig angeführter, wenn auch nicht idealer Maßstab wissenschaftlicher Exzellenz. Ich habe darüber nachgedacht, die Anzahl der von Juden gewonnenen Nobelpreise (über 120) mit der von Muslimen gewonnenen zu vergleichen (10, wenn man Friedensnobelpreise mit einbezieht, ansonsten fünf.) diese erstaunliche Diskrepanz ist umso dramatischer, wenn man bedenkt, wie wenige Juden es auf der Welt gibt.

Ich habe mich dagegen entschieden, diesen Vergleich zu tweeten, weil es vielleicht als unnötige Provokation aufgefasst werden könnte. Schließlich sind viele 'Sprecher der muslimischen Gemeinschaft' ziemlich offene Judenhasser. Deshalb habe ich für das potenziell flammbare Medium Twitter einen eher neutralen Vergleich gesucht. Es ist eine bemerkenswerte Tatsache, dass allein das Trinity College in Cambridge 32 Nobelpreise eingeheimst hat. Das sind dreimal so viele wie die ganze muslimische Welt, wenn man die Friedenspreise mitzählt, sechsmal so viele ohne."

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