Ist ein Tier mehr wert als 10.000 Menschenleben?

Ein Hund wurde getötet, weil er vielleicht Ebola hatte. Das, so scheint es, bewegt die Gemüter mehr als die Tatsache, dass Tausende Menschen der Seuche zum Opfer fallen. Was ist bitte los mit uns?

Ist ein Tier mehr wert als 10.000 Menschenleben?

Es ist nicht so, dass ich keine Tiere mag. Ich hab sie sogar ziemlich gern. So gern, dass ich mir zum Beispiel verbiete, sie aufzuessen. Aber bei aller Liebe, verehrte Tierfreunde: Was ist los mit uns? Wir sind mit der schlimmsten Seuche des Jahrhunderts konfrontiert, 3500 Menschen sind bereits gestorben, über 7000 weiteren droht der Tod. Und was wird getan? Eine Petition unterschrieben, damit ein Hund, der vielleicht mit Ebola infiziert war, nicht vorsorglich getötet wird.

Weiterlesen im Originalartikel.

Hier geht's zum Originalartikel...

Kommentare

  1. userpic
    Mona Lisa

    Ich würde mir von niemanden sagen lassen, wer mir mehr Wert zu sein hat. Ich sehe es auch so, das man ihn hätte in Quarantäne stecken können. Vorsorglich getötet tztzztztzt....... kann ja verstehen das dort die Hölle los ist, trotzdem vorsorgliches Töten geht schon mal gar nicht. Außerdem nervt es kolossal das in solchen Fällen immer gesagt wird, man würde sich über andere Missstände nicht aufregen. Das ist Blödsinn. Für mich zählt die Ethik für alle Lebewesen und nicht nur für die Superschöpfung "Mensch" der ich oft weniger näher stehe als zu einem Hund und ja ich stehe dazu. Oft ist so ein Hund für einen Menschen der wichtigste und treueste Freund geworden, dort wo Mensch schon längst als Freund verschwunden ist. Pft......

    Antworten

    1. userpic
      Gott

      Erstens wird Ebola gehypt.
      Und zweitens, warst du in den 80ern auch dafür jeden Menschen vorsorglich zu töten der eventuell Aidsviren im Blut hat.

      Man hätte den Hund einfach mal unter Quarantäne stellen sollen, beobachten und einen Bluttest durchführen müssen.
      Dann hätte man ihn behandeln und nicht töten müssen.

      So einfach ist die Antwort.

      Antworten

      1. userpic
        Joseph Wolsing

        Die Überschrift des Artikels ist ein klassisches Beispiel dafür, wie man mit Information nicht umgehen darf. Zunächst, wird die Frage aufgeworfen, inwiefern, das Leben des Tieres mehr (oder auch weniger) Wert ist, als 10 000 Menschenleben. Diese Haltung, Leben gegeneinander aufzuwiegen war für unsere Vorfahren selbstverständlich, aber schon die Bemerkung im ersten Satz, dass die Autorin darauf verzichtet, Fleisch zu essen, was in unserer Zeit für Menschen in Industrieländern kein wirkliches Problem darstellt, zeigt, dass sich die generelle Sichtweise auf das Thema verändert hat. Wir sind heute tatsächlich so weit, moralische Bedenken gegen das Töten von höheren Lebewesen (Tieren) zum Zwecke der Ernährung in Frage zu stellen.
        Im folgenden spielt der Artikel mit Zahlen um ein ganz bestimmtes Bild zu erzeugen, das die Realität nur bedingt und unvollständig wieder gibt. So spricht die Autorin von der schlimmsten Seuche das Jahrhunderts und nennt die durchaus beeindruckenden Zahlen von 3500 Toten und 7000 potentiell zum Tode verurteilten Menschen.
        Tatsächlich ist das Jahrhundert aber noch nicht so alt, dass von der schlimmsten Seuche des Jahrhunderts gesprochen werden kann, schon alleine weil noch soviel des Jahrhunderts vor uns liegt und wir vielleicht darüber nachdenken sollten, was sich in 86 Jahren diesbezüglich noch alles ereignen könnte.
        Denkt man nun nicht in der Kategorie des Jahrhunderts, sondern in tatsächlicher Zeit, so fällt die Spanische Grippe die zwischen 1918 und 1920 zwischen 25 und 50 Millionen Todesopfer forderte mit in den Zeitraum eines Jahrhunderts. Betrachtet man nun noch die Zahl an Todesopfern durch die Infektionskrankheit Masern – gegen die man sich tatsächlich impfen lassen kann, was aber in vielen Ländern aus Angst vor der Impfung selbst immer seltener getan wird (z. B. USA) und damit eine Neuausbreitung dieser Krankheit vorangetrieben wird – und die Opferzahlen die mit ihr in Verbindung stehen (2000: 535.300 Tote, 2010: 139.300 [WHO Angaben]), so steht die Gefährlichkeit von Ebola schon in einem ganz anderen Licht da.
        Um es deutlich zu machen, Ebola ist eine schreckliche Krankheit, der Tod durch ein hämorrhagisches Fieber ist fürchterlich, aber der Medienhype um die Krankheit an sich ist wesentlich bedenklicher, als der um diesen Hund. Nicht weil auf die Krankheit selbst keine Aufmerksamkeit gelenkt werden soll, ganz im Gegenteil, die betroffenen Länder sollten jede erdenkliche Hilfe erhalten. Aber genau das wird von den Medien dadurch erschwert, dass in den Bevölkerungen der Industrieländer eine so nicht zu begründende Angst vor der Ausbreitung von Ebola in eben jenen Industrieländern geschürt wird.
        Und was diesen Hund anbetrifft: Wäre es nicht möglich gewesen, ihn so lange unter Verschluss zu halten, bis zweifelsfrei festgestanden hätte, ob er den Erreger nun in sich trägt, oder nicht? Die Reaktion, ihn „vorsorglich“ zu töten, sagt in meinen Augen einiges darüber aus, wie wie wir mit solchen Situationen umgehen. Mal ganz böse gefragt: Töten wir dann Menschen, die im Verdacht stehen sich infiziert zu haben irgendwann auch präventiv, um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern?
        Ich glaube die Fragestellung, die sich an die vermeintlichen Tierschützer richtet, verdeckt den Blick auf das eigentliche Wesen der Problematik unseres Umgangs mit Leben an sich und die Frage, ab welchem Punkt wir in ein Verhalten verfallen, welches wir bei klarem Verstand rundheraus ablehnen!

        Antworten

        Neuer Kommentar

        (Mögliche Formatierungen**dies** für fett; _dies_ für kursiv und [dies](http://de.richarddawkins.net) für einen Link)

        Ich möchte bei Antworten zu meinen Kommentaren benachrichtigt werden.

        * Eingabe erforderlich