Das Märchen von den christlichen Werten

Christentum – die Basis des Abendlands?

Das Märchen von den christlichen Werten

Bild: Pexels.com / cottonbro studio

Eines der beliebten Argumente für das Christentum ist, dass seine Werte das Fundament unserer Gesellschaft bilden. Die Rechtfertigung lässt sich sehr schön parodieren:

Wir bauen ein Haus. Zur Errichtung des Gebäudes benötigt man einen Kran. Nach Fertigstellung erwartet man, dass wir den Kran stehen lassen, dem Kranführer immensen Respekt zollen, und ihn und alle seine Nachfahren weiterhin einen Lohn bezahlen. Ohne ihn gäbe es das alles nicht!

Absurd? Ja. So lautet das Argument in Bezug auf das Christentum. Es wird behauptet, dass ohne christlichen Glauben die Menschenrechte nicht existierten.

Die Basis des Christentums sind Denkfehler

Es sind gleich mehrere Denkfehler, die zum Ausdruck kommen:

1. Eine Idee, die ein Christ hat, ist nicht aus dem Grund eine christliche Idee. Wir bezeichnen eine Glühbirne nicht als „eine atheistische Idee“, weil ihr Erfinder, Thomas Edison, ein Atheist war. Ebenso nennen wir Demokratie nicht heidnisch(1), weil es Heiden wie Solon waren, die sie entwickelten und durchsetzten.

2. Viele der Menschenrechte mussten gegen den christlichen Mainstream durchgesetzt werden(2). Sklaverei wurde in der Bibel gerechtfertigt, selbst von Jesus. Die Ungleichheit von Frau und Mann war lange Zeit Bestandteil der christlichen Lehre. Religionsfreiheit ist ein Verstoß gegen das erste Gebot. Ein Recht auf körperliche Unversehrtheit ist unbiblisch und galt lange Zeit nicht. Diese Liste könnte man fortsetzen.

3. Selbst, wenn eine Idee die Grundlage für andere Ideen sein sollte, so folgt daraus nicht, dass man die Grundidee deswegen weiterhin respektieren und künftig vertreten sollte. Man kann allgemein sagen: Fast jede richtige Idee beruht auf einer oder mehreren falschen. Alchemie ist die Basis der Chemie, nur kommt niemand auf die Idee, wir müssten deshalb weiterhin Alchemisten an den Universitäten ausbilden. Desgleichen mit der Astrologie, die Fundament der Astronomie ist.

4. wenn man nur die Verdienste aufzählt, dann ist das unausgewogen und verzerrt. Ist nicht das Verbrennen von Ketzern und Hexen, die Verfolgung Andersdenkender, die massenhafte Ermordung von Juden, der Antisemitismus, die Kreuzzüge, die Sklaverei, die Frauenunterdrückung, Kinderarbeit, Bücherzensur, Vergewaltigung von Kindern, Völkermord, Ausbeutung, Erpressung, Raub, Piraterie etc. pp. ein gewichtiger Teil der christlichen Werte? Denn alles dies wurde von Christen verübt, teilweise im Namen des Christentums, mit ausdrücklichem Bezug auf die eigene Religion.

5. Die meisten Ideen wurden in der Antike bereits von Heiden verbreitet. Demokratie, Frauenwahlrecht, Freiheit von Sklaverei waren Ideen des Heiden Solon, der allerdings nur die erste davon wirklich durchsetzen konnte – was schon viel war. Nicht immer konnten diese Vorstellungen gleich umgesetzt werden. Sobald sich Werte durchgesetzt hatten – etwa die Königsherrschaft – wurde von Christen so getan, als ob „nur sie“ diese legitimieren könnten, irgendeine an den Haaren herbeigezogene Bibelinterpretation würde sich dafür schon finden lassen. Es gibt aber keinen Grund, anzunehmen, dass man das Christentum als Voraussetzung braucht, um solche Ideen wie Königsherrschaft oder Menschenrechte haben zu können. Zur Durchsetzung braucht man es ganz sicher nicht, weil die meisten der modernen  Werte gegen den Widerstand des Christentums verbreitet werden mussten

6. Als es Sklaverei gab, wurde diese als ein „christlicher Wert“ betrachtet. Als Frauen dem Mann untergeordnet waren, wurde dies als „christlicher Wert“ angesehen. Im Krieg wurde Gehorsam als „christlicher Wert“ angesehen. Im Frieden sah man Friedensbereitschaft als „christlichen Wert“ an. Als der Adel herrschte, sah man Adelsherrschaft als „christlichen Wert“ an. Sieht da jemand ein Muster?

Man könnte dieser Logik nach Folgendes besagen: Die absolute Mehrheit der Wissenschaftler sind Atheisten. Wissenschaft, selbst wenn sie von Christen ausgeübt wird, beruht wesentlich auf einem „methodischen Atheismus“. Aus diesem Grund ist die Verdoppelung der Lebenserwartung in den letzten 100 Jahren, jeder medizinische Fortschritt, jeder technische Fortschritt, jedes Brot, das wir essen, jedes Medikament, das wir nehmen, jedes Auto, das wir fahren, jeder Computer, den wir benutzen, ein Verdienst „des Atheismus“.

Zudem: Braucht man, um die Gleichheit der Menschen vor dem Gesetz zu rechtfertigen, wirklich eine angebliche „Gottesebenbildlichkeit“(3)? Eigentlich reicht die Idee der Gerechtigkeit aus, und die finden wir auch bei Schimpansen oder Gorillas. Die vertreten ebenfalls die Vorstellung, dass man sie gleich behandeln sollte.

Deswegen, wenn man von „christlichen Werten“ redet, müsste man definieren, was diese sind, aus welcher christlichen Lehre sie stammen, um zu ermitteln, ob sie Grundlage unserer Gesellschaft sind. Und man muss die Historie berücksichtigen: Ein Wert, der älter als das Christentum ist, kann kein „rein christlicher Wert“ sein. Menschenrechte gewannen immer mehr an Bedeutung, je mehr der Einfluss der christlichen Kirchen schwand. Wenn das wirklich christliche Werte gewesen wären, wie sollte man dann den Widerstand der Geistlichkeit dagegen erklären? Und wenn einem eine Glühlampe gezeigt wird, die einen dazu inspiriert, die Glühlampe zu „erfinden“ – dann ist es unredlich, so zu tun, als sei man der Erfinder der Glühlampe.

Aber so ist das mit den christlichen Werten. Der allerchristlichste Wert ist der, anderen auf unredliche Weise zu erzählen, dass die Werte der jeweiligen Gesellschaft christlich seien. Wenigstens hier können wir ihnen eine gewisse Originalität zubilligen – Christen sind die Erfinder des „Wertdiebstahls“(4).

Bei den Menschenrechten sieht man eher eine lineare Entwicklung von der Antike bis heute, markiert durch einen tiefen Einschnitt, der umso tiefer ging, je mächtiger das Christentum war.

Das bedeutet: Die Idee universeller Menschenrechte geht eher auf das Heidentum zurück. Demokratie ist eine heidnische Erfindung, der Heide Solon hat sie erfunden und durchgesetzt. Selbst das römische Reich war ursprünglich demokratisch organisiert, bis Cäsar dem ein Ende setzte. Die Befreiung von der Sklaverei sowie die Gleichberechtigung von Frauen finden wir schon bei Solon, allerdings mit der realistischen Einschätzung, dass man dies nicht gegen die Interessen der herrschenden Adligen durchsetzen könne. Die letzte bedeutende Philosophin für lange Zeit, Hypathia(5), war eine Heidin. Übereinstimmend mit biblischer Lehre (NT) verbot man es lange Zeit danach, dass Frauen Männer belehrten. Da waren selbst die alten Heiden aufgeschlossener!

Es gibt noch einen interessanten Gedanken, den wir nur bei Heiden finden (alten wie neuen): Die Gleichberechtigung der Menschen mit den Göttern. Götter sind mächtiger, aber das verleiht ihnen nicht mehr Rechte. Das steht dem Christentum diametral gegenüber. Der Christengott hat quasi alle Rechte, jedes weitere Recht muss man von ihm ableiten. Daraus folgt keine Gleichberechtigung, sondern das genaue Gegenteil!

Man mag es für Spekulation halten, aber ohne das Christentum hätte das Heidentum über eine gewisse Zeitspanne ebenso die Idee der Menschenrechte entwickeln und verwirklichen können – vermutlich in sehr viel kürzerer Zeit. Die Idee der allgemeinen Menschenrechte wurde aufgrund der Erfahrungen des 2. Weltkriegs proklamiert. Man kann eher sagen, dass der Krieg dazu geführt hat als das Christentum, da Letzteres in Europa vielmehr den Faschismus unterstützt hat.

Früher hat die Kirche behauptet, dass nur sie die Herrschaft des Königs legitimieren kann. Heute behauptet die Kirche, dass nur sie den modernen demokratischen Staat legitimieren kann. Und es gibt immer noch Leute, die das glauben! 

Rhetorische Tricksereien mit den Werten

Es gibt einen einfachen Trick, den die Christen gebrauchen. Dieser basiert auf vier Voraussetzungen:

1. im Mittelalter und der Neuzeit waren fast 100 % aller Menschen bei uns Christen. Und zwar deswegen, weil man Abweichler im Glauben ermordete.

2. Jede neue gute Idee, die irgendwann auftauchte, muss daher einem Christen eingefallen sein.

3. die Idee basiert auf den Voraussetzungen des Christentums.

4. Das Christentum war in so ziemlich allen Fragen immer sehr zerstritten.

Jede schlechte Idee basiert allerdings nicht auf dem Christentum. Sonst müsste man sagen, dass der Nationalsozialismus eine christliche Idee ist, weil 90% der Nazis Christen waren. Wie bei Gott auch spricht man sich selbst alles Gute zu, für das Schlechte kann man nichts, da sind es die äußeren Umstände oder „die Atheisten“. Nun gab es seit Anbeginn des Christentums in nahezu allen moralischen und sonstigen Fragen immer gegensätzliche Meinungen. Lange Zeit war man sich beispielsweise einig, dass Sklaverei biblisch gerechtfertigt ist. Dann spaltete sich das Christentum, speziell in Amerika, in Christen, die Sklaverei befürworteten und die, die das ablehnten. Historisch setzte sich eine der beiden Bewegungen durch. Nehmen wir mal rein hypothetisch und kontrafaktisch an, die Befürworter der Sklaverei hätten sich durchgesetzt, und unsere heutige Gesellschaft basiert weiterhin auf der Grundlage der Sklaverei. Dann würden die Christen sagen „seht, wir bilden die Grundlage dieses Staates“. Nun hat sich die Ablehnung der Sklaverei durchgesetzt, und die Christen sagen dasselbe: „Seht, wir bilden die Grundlage dieses Staates“!

Nehmen wir mal die Todesstrafe. In Europa rühmen sich die Christen, dass sie es waren, die diese abgeschafft haben. In den USA rühmen sich die Christen, dass sie immer noch die Todesstrafe haben. Und so geht es weiter, wir nehmen die Gleichberechtigung der Frauen, da rühmen sich Christen, dass sie ursächlich dafür verantwortlich waren – außer in den Gemeinschaften, die sich auf das Christentum berufen, um das abzulehnen.

Wir können jede heute oder einst umstrittene Frage nehmen und werden dasselbe feststellen. Da Christen in allen Fragen uneinig waren, ist es gleichgültig, was sich dann letztlich durchsetzt, man wird immer Christen finden, die diese Idee vertreten haben, durch selektive Interpretation der Bibel, und sodann sagen „die Christen haben es zuerst erfunden“. Das macht man auch da, wo es nicht stimmt. Fertig ist die Grundlage unseres Staates. Hätte sich der Kommunismus bei uns durchgesetzt, die Christen würden sich auf den von einigen wenigen Christen vertretenen Liebeskommunismus berufen, sich auf die Schulter klopfen und sagen „Wir haben das von Anfang an vertreten und uns endlich durchgesetzt. Wir bilden die Grundlage des kommunistischen Staates“. Tja, das hat es in den kommunistischen Staaten tatsächlich gegeben. Mit dem Untergang des Kommunismus schweigt man sich darüber natürlich aus.

Kurz, es handelt sich um einen „linguistischen Trick“. Man kann ihn auch umkehren und das Christentum für alles Schlechte verantwortlich machen, weil da auch immer Christen beteiligt waren. Aber „das Christentum“ ist keine Ursache für etwas, sonst müsste man die langen Jahrhunderte der Sklaverei und alle Kriege auch dem Christentum anlasten. Im Mittelalter wurden 100% aller von Europäern geführten Kriege von Christen geführt. Heißt dies, dass alle Kriege als Ursache das Christentum hatten? Wenn nein, wie kann man dann auf die Idee kommen, dass bestimmte Ereignisse oder Umwälzungen auf dem Christentum beruhen? Nur, weil man nachträglich die Bibel selektiv so willkürlich interpretieren kann, dass es passt?

Übrigens kann man auch sagen, dass der Nationalsozialismus die Grundlage unseres Staates bildet. Warum? Man muss in den vier Regeln nur „Christentum“ durch „Nationalsozialismus“ ersetzen. Niemand kann bestreiten, dass unsere Verfassung darauf beruht, sich von dem Dritten Reich abzusetzen und dass dies ursächlich für unsere Verfassung verantwortlich ist. Und nun muss man nur noch selektiv alles Positive nehmen, dass die Nazis hervorgebracht haben – fertig ist die Laube. Das ist das berüchtigte „Autobahn-Argument“.

Verantwortlich ist man nur für das Positive

Vorbild Gott: Gott ist die Ursache für alles, aber „tatsächlich“ nur für das Gute verantwortlich. Gott ist das perfekte Rollenmodell für „Ursache ohne Verantwortung“ bei negativen Konsequenzen und „ursächlich verantwortlich“ bei allem Positiven. Derselbe Trick wird übrigens von Christen umgekehrt oft gegen die Wissenschaft versucht: Weil Wissenschaftler Waffen bauen, ist „DIE Wissenschaft“ auch an allen Kriegen schuld. Dabei hat man mehr Kriege mit prozentual mehr Toten schon geführt, als es nur Christen und keinen einzigen Wissenschaftler gegeben hat, und es nur Christen waren, die Waffen entwickelten und bauten, etwa Schusswaffen. Aber „die Christen“ sind natürlich weder für die Waffen, noch für die Kriege, ursächlich verantwortlich - die Wissenschaftler aber schon.

Man kann das auch so formulieren: Ein Christ und ein Atheist produzieren Messer. Mit den Messern beider Produzenten werden Menschen erstochen. Der Christ jedoch ist nur für die positiven Folgen seiner Messerproduktion verantwortlich, mit dem Mord hat er nichts zu tun. Aber „der Atheismus“ ist für den Mord verantwortlich, der mit dem Messer des Atheisten verübt wurde. Diese Analogie trifft den rhetorischen Trick ziemlich gut. Man sollte sich nicht verwirren lassen.

Die Kirche ist mehr damit beschäftigt, Geburtenkontrolle zu verhindern als die Vergewaltigung von Kindern, sie ist mehr damit befasst, die Heirat von Homosexuellen zu vereiteln als Völkermord. Diese Verkehrung der Prioritäten falsifiziert jede Diskussion von Moral in der Kirche komplett.

Sam Harris

Fußnoten

(1) Die zentrale Idee unserer Gesellschaft, die Demokratie, ist alleine schon deswegen keine christliche Idee, weil sie aus vorchristlicher Zeit stammt.

(2) Das kann man in der „Kriminalgeschichte des Christentums“ von Karlheinz Deschner sehr genau nachlesen. Der Vatikan gehört zu den wenigen europäischen Staaten, der die Menschenrechtskonvention nicht unterzeichnet hat.

(3) Folgt aus der Gottesebenbildlichkeit, dass wir dieselben Rechte wie Gott haben? Wenn nein, kann man damit auch nicht rechtfertigen, dass wir untereinander gleiche Rechte haben! Zudem ist das ein sehr vages Konzept, man fragt sich, worauf es sich bezieht. Außerdem ist diese „Begründung“ wieder um nichts besser als die Begründung, dass es diesen Gott gibt.

(4) Würde mich aber auch nicht allzu sehr wundern, wenn auch diese Idee von jemand anderem stammt.

(5) Sie wurde vermutlich von Christen ermordet.

Dieser Artikel erschien zuerst auf der Webseite Religionskritik: Leben, Glauben, Religion, Gott... von Volker Dittmar.

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Kommentare

  1. userpic
    Andreas der Holzwurm

    Die westliche Zivilisation hat sich maßgeblich durch biblische Werte und Prinzipien entwickelt. Dies bedeutet nicht, dass das Christentum in jedem Detail unseres modernen Lebens direkt nachweisbar ist, sondern dass die biblischen Ideen tief in den Grundlagen unserer Gesellschaft verankert sind. Hier sind einige wesentliche Bereiche, in denen der biblische Einfluss deutlich wird:

    - Bildung und Wissenschaft:
    Die frühen Universitäten in Europa, wie Oxford und Paris, wurden oft von christlichen Institutionen gegründet und betrieben. Die biblische Vorstellung von der Schöpfung als geordnete und nachvollziehbare Welt hat die wissenschaftliche Forschung und den Fortschritt maßgeblich beeinflusst. Die Überzeugung, dass die Welt erforscht und verstanden werden kann, stammt aus der christlichen Vorstellung eines rationalen, ordnenden Schöpfers.

    - Menschenrechte und Gerechtigkeit:
    Die Idee der Menschenwürde und der universellen Menschenrechte hat ihre Wurzeln tief in der biblischen Lehre. Das Konzept, dass alle Menschen im Bild Gottes geschaffen sind (1. Mose 1,27), hat die Grundlage für die westlichen Vorstellungen von Menschenrechten und Gleichheit vor dem Gesetz gelegt. Diese Idee wurde nicht von den antiken Heiden entwickelt, sondern von der biblischen Sicht auf den Wert jedes einzelnen Menschen.

    Es ist richtig, dass das Christentum im Verlauf der Geschichte oft mit Fehltritten und Missbrauch konfrontiert war. Dennoch hat sich die Gesellschaft durch Reformen und tiefgreifende christliche Überzeugungen entwickelt:

    - Abolitionismus und Sklaverei:
    Die Abschaffung der Sklaverei wurde maßgeblich durch die Arbeit christlicher Abolitionisten wie William Wilberforce vorangetrieben. Diese Bewegung basierte auf der Überzeugung, dass Sklaverei unvereinbar mit dem biblischen Verständnis der Menschenwürde und -gleichheit ist.

    - Frauenrechte:
    Die Bibel hat in ihrem Kontext zur Verbesserung der Stellung der Frauen beigetragen. Viele der frühen Feministinnen und Reformer beriefen sich auf die biblische Lehre von der Gleichwertigkeit vor Gott. Der Einfluss des Christentums hat dazu beigetragen, viele gesellschaftliche Reformen anzustoßen.

    - Antike Kulturen:
    Antike Kulturen wie das römische oder griechische Reich hatten ihre eigenen Vorstellungen von Gerechtigkeit und Demokratie. Diese Werte wurden jedoch oft durch Macht, Status und Klasse eingeschränkt. Im Gegensatz dazu haben die biblischen Prinzipien universelle Menschenrechte und Würde für alle Menschen gefördert, unabhängig von sozialem Status oder Herkunft.

    - Moderne Beispiele:
    Länder und Kulturen, die stark von biblischen Werten beeinflusst sind, wie Skandinavien, haben hohe Lebensstandards, soziale Gerechtigkeit und umfassende Menschenrechte erreicht. Im Gegensatz dazu zeigen Länder, die diesen Werten weniger zugänglich sind, oft eine weniger entwickelte soziale Infrastruktur und Menschenrechtslage.

    Sollte die Bibel wahr sein, dann sind die biblischen Werte die Grundlage für eine gerechte und menschliche Gesellschaft. Die Annahme, dass diese Werte falsch sind, würde bedeuten, dass grundlegende Prinzipien von Gerechtigkeit und Menschenwürde, die unsere Zivilisation prägen, auf einem Irrtum basieren. Es wäre dann notwendig, einen anderen, ebenso fundierten Wertmaßstab zu finden.

    Sollte die Bibel nicht wahr sein, bleibt dennoch die Frage, wie und warum sich unsere westlichen Werte entwickelt haben. Die Antwort auf diese Frage könnte die Bedeutung der biblischen Prinzipien als Grundlage für moderne ethische Standards hervorheben.

    Der Einfluss der Bibel auf die westliche Zivilisation ist tiefgreifend und vielschichtig. Während historische Missbräuche und Fehlinterpretationen nicht ignoriert werden sollten, ist es ebenso wichtig, die positiven und weitreichenden Beiträge der biblischen Werte zur Gestaltung unserer modernen Welt anzuerkennen. Der biblische Einfluss auf Bildung, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit hat dazu beigetragen, die westliche Gesellschaft auf Prinzipien der Würde, Gerechtigkeit und Gleichheit zu bauen.

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