Das Netzwerk der Liberalen in Mauretanien

Freiheit und Menschenrechte

Das Netzwerk der Liberalen in Mauretanien

Das Netzwerk der Liberalen in Mauretanien (LNM) ist eine gemeinnützige Organisation, die im Bereich der Menschenrechte tätig ist und 2014 gegründet wurde. Das Netzwerk ist der Ansicht, dass alle Menschen in Bezug auf die Menschenrechte gleich sind. Niemandem dürfen seine Rechte unter irgendeiner Rechtfertigung vorenthalten werden.

Das Netzwerk setzt sich dafür ein, über die Situation von Minderheiten und schutzbedürftigen Gruppen in Mauretanien aufzuklären und die Verletzungen, denen diese Gruppen ausgesetzt sind, einzuschränken, damit sie gleichberechtigt mit anderen in den vollen Genuss von Rechten und Freiheiten kommen und Diskriminierungen jeglicher Art, sei es aufgrund von Religion, Rasse, Kultur, Hautfarbe oder anderen Gründen, bekämpft werden können.

Die Vision des Netzwerks: Aufbau einer Gesellschaft, die an Menschenrechte, Freiheit, Demokratie und Gleichheit ohne jegliche Diskriminierung in Mauretanien in Übereinstimmung mit den internationalen Menschenrechtspakten.

Ziel: Aufbau eines zusammenhängenden und einflussreichen Netzwerks, das als Zentrum dient, um Menschenrechtsverteidigern eine Stimme zu geben, damit sie ihre Anliegen in einem sicheren und effektiven Umfeld vorbringen können, indem Wege zum Schutz und zur Stärkung von Menschenrechtsverteidigern gestärkt werden und eine Kultur der Freiheit für alle verbreitet wird.

Yahya Ekhou, Gründer und Kopf des LNM

Mein Name ist Yahya Ekhou, ich bin Ex-Muslim. Ich bin Autor, Menschenrechtsaktivist und Gründer des Liberalen Netzwerks Mauretanien.

In der Islamischen Republik Mauretanien herrschen strenge religiöse Regeln und Stammesautorität. Auf das Verlassen des Islams steht die Todesstrafe. Meine Familie gehört zu einem extremistischen religiösen Stamm namens Tijkant, der in Mauretanien großen Einfluss hat. Mauretanien ist eines von 4 Ländern auf der Welt, welches sich Islamische Republik nennt. Wir haben keine andere Wahl als den sunnitischen Islam anzuerkennen.

Ich erhielt viele Drohungen aufgrund meiner Forderung nach einem säkularen Staat und der Abschaffung der religiösen Herrschaft in Mauretanien. 2019 schrieb ich einen Artikel auf Facebook, „Warum schützt Gott seine Gläubigen nicht?“. Sie erließen eine Fatwa gegen mich, die zu einer Demonstration vor der größten Moschee in Nouakchott, der Hauptstadt Mauretaniens, führte. Sie forderten meinen Tod, wie es die Scharia vorschreibt, auch im mauretanischen Parlament. Mohamed Boye Sheikh Fadel forderte von der mauretanischen Staatsanwaltschaft, einen internationalen Haftbefehl gegen mich auszustellen. Darüber hinaus wurde mir die mauretanische Staatsbürgerschaft entzogen.

Der Stamm, dem ich angehöre, verleugnete mich und beschloss, mich und meine Schwester zu töten. Mein Name wurde auf eine staatliche Tötungsliste gesetzt. Sie haben Bilder von mir in den sozialen Medien veröffentlicht. Diktatorische Gesellschaften sehnen sich danach, das andere Angst haben. Das ist das Einzige, was sie wollen. Sie wollen erreichen, dass du Angst hast, bis du kaltgestellt bist.

Als ich meine Organisation gründete, um die Stimme der Nicht-Gläubigen und LGBTQ in Mauretanien zu sein, war es zugleich eine Unterstützung für mich. Meine Botschaft an alle Verfolgten ist, dass wir nicht mehr vor ihnen weglaufen, sondern ihnen entgegentreten und ihnen zeigen sollten, dass uns die gleichen Rechte zustehen. Ich glaube, dass sich eine diktatorische Gesellschaft nie von selbst ändern wird, sie braucht freie Menschen, um den Wandel zu vollziehen.

Die derzeitige Situation ist ein Schandfleck für Mauretanien. In Mauretanien ist die Freiheit entstellt worden, um der Scharia zu dienen, dessen Hauptziel der Machterhalt ist. So bleiben alle Verstöße ungestraft.

Einer der Gründe, warum ich diese Arbeit fortsetze, ist, dass ich der Einzige bin, der die Möglichkeit hat, den Freidenkern zu erzählen, was in Mauretanien passiert ist. Denn die meisten Menschen wissen nichts über Mauretanien, und das ist der Grund, warum ich niemals aufgeben werde. Wir müssen die Menschen dazu bringen, immer weniger zu opfern, nicht immer mehr. Wenn es zu dem Punkt kommt, an dem es für das freie Volk das Risiko wert ist, dann ist das der Moment der Veränderung.

Es ist an der Zeit, dass alle Menschen einen Anspruch auf Menschenrechte und Gleichheit haben.

(Bild: Yahya Ekhou)

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