Die geistliche Insolvenz der Kirchen bricht sich Bahn

Austrittszahlen sind Beleg für vollständiges Versagen

Die geistliche Insolvenz der Kirchen bricht sich Bahn

Foto: Pixabay.com / pixel2013

Die Fakten sind dramatisch: Mit den immer weiter steigenden Austrittszahlen verlieren die beiden christlichen Konfessionen ihre gesellschaftliche Mehrheit im Land. Doch es wäre zu kurz gedacht, würde man lediglich die Missbrauchsskandale für die Entwicklung verantwortlich machen; immerhin stehen die Protestanten den Katholiken beim Verlassen ihrer Kirche in nichts nach. Und auch die Kirchensteuerbelastung alleine kann kein Grund dafür sein, dass sich immer mehr Christen ihrer angestammten Vertrautheit lossagen.

Offenbar liefern Bistümer und Landeskirchen nicht mehr das, was die Menschen von einer geistlichen Heimat des 21. Jahrhunderts erwarten. Mit den krampfhaften Versuchen, ein „modernes“ Angebot an möglichst alle Generationen zu richten, verzettelt sich die Kirche selbst und entfernt sich von ihrem Kernauftrag der Verkündigung. Darüber hinaus ist die stark zurückgehende Ansprache der Gemeindeglieder durch die Seelsorger vor Ort sicherlich mitursächlich dafür, dass die Verbindung zwischen Gläubigem und Kirche immer häufiger reißt.

Die Menschen erhoffen eine persönliche Ansprache für ihre existenziellen Fragen. Bei immer weniger Pfarrern kann dieser Anspruch nicht erfüllt werden; eine Abwärtsspirale, aus der die Kirche den Absprung wohl kaum zu schaffen vermag. Die Entfremdung von der Lebenswirklichkeit vieler Christen im Beharren auf Zölibat, sexualethischen Vorgaben und der Ausgrenzung der Frau mag aus dogmatischen Erwägungen unumgänglich zu sein; für die Praxis des Kirchenalltags ist sie ein verheerendes Signal der Rückwärtsgewandtheit.

Dass die Gemeinden trotz ihrer Situation freiwilliges Engagement aus ihren Reihen zurückhalten und das Priestertum aller Gläubigen ad absurdum führen, ist eine Katastrophe im Überlebenskampf der Konfessionen und sollte die Kirchen zum Selbsteingeständnis vollständigen Versagens führen. Nicht zuletzt scheint der christliche Glaube in komplexer werdenden Zeiten gerade nicht dazu imstande zu sein, den Menschen jenen Halt zu geben, der auch in größter Not trägt.

Mit seinen teils einfachen Antworten auf die Ungerechtigkeiten dieser Welt, den bloßen Vertröstungen auf das Jenseits und dem fehlenden Zugang zu den tatsächlichen Problemen des Daseins schafft er es nicht, kritischer werdende Gläubige in ihrem Umfeld abzuholen und sie mit sinnstiftender Nahrung zu versorgen, die über die sonntägliche Predigt hinausgeht. Nachdem die Kirchen wenig Veränderungsbereitschaft zeigen, wird sie sich wohl oder übel eingestehen müssen, dass sie den Anschluss verpasst hat.

Für Politik und Bevölkerung heißt es nun, die neuen Wahrheiten zur Kenntnis zu nehmen: Auch, wenn ein Verlassen der eigenen Konfession keinem Verlust an Gottesglaube gleichzusetzen ist, ist es der religionsfreie Mensch, der zukünftig mehr Platz im öffentlichen Diskurs erhalten muss. Ob in Ausschüssen und Gremien, in Parteien und Organisationen, im Sozialstaat und in der Wohlfahrt – für Humanisten braucht es mehr Akzeptanz, Verantwortung und Vertrauen. Die Aussicht auf ein tatsächlich säkulares Deutschland steigt.

Kommentare

  1. userpic
    Dr.Klaus Roggendorf

    Die Gläubigkeiten sind, wie das unbewusst antriebsdynamisch dominierte Bewusste Sein, verhängnisvoll natürlich bedingt

    Wer die Wahrheit göttlich und natürlich liebt und erlebt, der ruht in sich und fühlt sich im göttlichen und/oder natürlichem Ganzen aufgehoben.

    Er fühlt sich sicher mit seinen Lebensgrundsätzen, weil er sich gar nicht unvernünftig v e r streben kann..Gott ist und bleibt logisch die 'Vollkommenheit alles Wahren' und mithin Kants 'Wahrheit an sich' , die alle Gottes- und Wahrheits-Vorstellungen -<br />Glauben und Wissen sind und bleiben untrennbar mit einander verbinden<br /><br />Alle Machthaber müssen transparent gemacht werden! Die Lügner,Betrüger Dogmatiker Diktatoren, Rassisten, Ausbeuter und Wahrheitsverächter müssen öffentlich diskursiv überführt werden, weil sie Gewalttäter sind, und ihren Menschenpflichten nicht gerecht werden!<br /><br />Gott´ u. dieVollkommenheit alles Wahrensind in ihrer Gänze unfassbar identisch und die Natur-Wahrheiten ermöglichten alles Leben, Lieben und auch alle Ehen.<br /><br />Man kann die Wahrheit göttlich glauben und philosphisch sinnvermittelnd leben, denn prinzipiell und entwicklungsgeschichtlich sind die Religionen auch Philosophien.ansehen. .<br /><br />Gott´ u. die philosophisch denkbare Vollkommenheit alles Wahren sind und bleiben logisch ihrer Gänze unfassbar,, aber sind verständlich als Ganze Wahrheit identisch glaubhaft vermittelbar und philosophisch nachvollziehbar erlebbar.
    Wer an Gott glaubt und, von Gott spricht,der spricht indirekt zugleich von der Ganzen Wahrheit und der philosophischen Vollkommenheit alles Wahren'.<br /><br />Alle Gottesgläubigen sind miteinander und mit allem was lebt untrennbar verbunden und sollten alles tun, um den religiösen Missbräuchen und allen philosophischen Dogmen ein gewalfreies Ende zu bereiten,<br /><br />Die denk- u. unfassbareGanze Wahrheitverbindet alsGott`, alles was ist!

    Es ist entwicklungs- und erkenntnis-geschichtlich menschlich, sich vorzustellen, dass es unfassbar und unüberbietbare grösste Kräfte und wirksame Mächte gibt, die ü b e r a l l als Gott betitelt wurden. Ein Gott, der philosophische als denkbare "Vollkommenheit alles Wahren" alle Gottesgläubigen miteinander und diese mit allen philosophisch denkenden Menschen verbindet. Ein sinnvolle aber antriebsdynamisch verhängnisvolles Unterfangen, wie das die leidvolle Menschheitsgeschichte erlebt hat.

    Es gilt heute für alle Menschen das Gebot der Gewaltfreiheit und Wahrheitsorientierung in allen Lebensfragen, weil wir sonst unsere bereits existentiellen Probleme nicht lösen werden können

    Es ist entwicklungs- und erkenntnis-geschichtlich menschlich sich vorzustellen, dass es unfassbar und unüberbietbare grösste und Kräfte und wirksame Mächte gibt, die ü b e r a l l als Gott betitelt wurden. Ein Gott, der philosophische als denkbare "Vollkommenheit alles Wahren" alle Gottesgläubigen miteinander und diese mit allen philosophisch denkenden Menschen verbindet.

    Jeder Gläubige und philosophisch denkende Mensch sollte Widerstand leisten, wenn die Unwahrheit zur Wahrheit erklärt.wird und wurde!
    Wir müssen eines besseren EMPATHISCHEN Sinnes und EINES ERLENNTNISSTAND-GERECHTEN rationalen Geistes werden - WIR ALLE; UND IMMERZU!

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