Die Herausforderung der Muslimfeindlichkeit überdenken

1997 veröffentlichte die britische Anti-Rassismus-Organisation „Runnymede Trust“ ihren einflussreichen Bericht „Islamophobie – Eine Herausforderung für uns alle“.

Die Herausforderung der Muslimfeindlichkeit überdenken

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Der Bericht rief der Öffentlichkeit die Muslimfeindlichkeit ins Bewusstsein und prägte dafür den Begriff Islamophobie, tatsächlich hat er eine wichtige Rolle dabei gespielt, diesen Begriff als legitim und wichtig zu verankern. Zwanzig Jahre später hat der Runnymede Trust den Nachfolgebericht „Islamphobie – Noch immer eine Herausforderung für uns alle“ veröffentlicht, der aktuelle Fakten und Meinungen zum Thema zusammenfasst.

Ich bin schon seit langem ein Gegner des Begriffs „Islamophobie“, weil ich denke, dass er Begrifflichkeiten vermischt und anti-muslimische Diskriminierung und Hass auf eine Weise beschreibt, die das Problem verschlimmert, statt es zu lösen. Mir wurde angeboten ein Kapitel für den neuen Bericht zu schreiben, der einige dieser Themen streift. An dieser Stelle nochmals ein Dankeschön an den Runnymede Trust und insbesondere an seinen Direktor Omar Khan, dafür, dass er so großzügig ist, auch einen Kritiker zu Wort kommen zu lassen. Ich hoffe, dass der Bericht im Mittelpunkt einer angemessenen Debatte über das Problem der Muslimfeindlichkeit stehen wird und wie wir am besten damit umgehen.

Der Originalbericht des Runnymede Trust aus dem Jahr 1997 stellt fest, dass das Wort „Islamophobie“ „nicht ideal ist“, aber nichtsdestotrotz „eine griffe Formel ist, um auf Furcht oder Hass vor dem Islam – und damit Furcht und Ablehnung gegenüber den meisten oder allen Muslimen“, hinzuweisen. Ich möchte in diesem Kapitel begründen, dass das Wort nicht nur „nicht ideal“, sondern zutiefst problematisch ist und dass es dadurch schwieriger wird, Hass, anti-muslimischer Stimmung und Diskriminierung von Muslimen entgegenzutreten.

Der Begriff wird mittlerweile sowohl von Vertretern, wie von Gegnern der Hetze verwendet, um die Unterscheidung zwischen Kritik und Hass zu verwischen. Einerseits ermöglicht es vielen, Kritik am Islam als illegitim zu attackieren, weil sie als „islamophob“ eingestuft werden kann. Andererseits erlaubt es denjenigen, die Hass predigen, die Verurteilung ihres Hasses zurückzuweisen, da diese angeblich aus dem illegitimen Anliegen erwächst, Kritik am Islam zu vermeiden. Indem es Kritik und Hetze vereinigt, macht es das Konzept der Islamophobie schwierig, eine rationale Diskussion darüber zu führen, wo und wie man die Linie zwischen den beiden zieht und wie man dem letzteren entgegentritt.

Ich vertrete hier nicht einfach einen semantischen oder terminologischen Standpunkt. Ich stelle eine bestimmte Betrachtungsweise des Problems in Frage, die offenbar die Probleme, denen Muslime ausgesetzt sind, verschärft, statt sie zu lösen.

Wenn wir darüber nachdenken, wie wir mit Muslimfeindlichkeit und Diskriminierung verfahren sollen, müssen wir zwischen vier Kategorien unterscheiden. Kritik am Islam, Hass gegenüber Muslimen, diskriminierende Praktiken und gewalttätige Handlungen. Aus Platzgründen will ich in diesem Kapitel hauptsächlich die ersten beiden Themen ansprechen – also vorrangig die Bereiche der Rede und des Denkens, obwohl die Frage, wie man Diskriminierung im Einzelnen begegnen soll, ähnlich komplizierte Fragen aufwirft.

Wenn es um die Kritik an Ideen geht, sollte meiner Meinung nach nichts tabu sein. Nichts sollte nicht gesagt werden dürfen, nur weil es jemand anstößig findet, oder weil es kulturell oder religiös sensibel ist. Diese Ansicht stößt heute nur auf wenig Zustimmung. Ein Großteil der Diskussion um Islamophobie dreht sich um die Frage, welchen Redebeitrag man einschränken sollte und wie.

Islamophobie hat Unterscheidungen weiter abgebaut

Um diese Diskussion zu entfalten, müssen wir erneut zwischen bestimmten Kategorien unterscheiden. Wir müssen dafür im Einzelnen zwischen Beleidigungen, der Verbreitung von Hass und der Anstachelung zu Gewalt unterscheiden. Die Grenzen zwischen diesen Kategorien sind unscharf und wurden auch gezielt von der derzeitigen Praktik und Politik unscharf gemacht. Der Public Order Act von 1986 verbietet den Gebrauch „bedrohender, missbräuchlicher und beleidigender Wörter oder Verhaltens in Sicht- und Hörweite einer Person, wodurch wahrscheinlich eine Belästigung, Beängstigung oder Bedrängnis ausgelöst wird“, eine Phrase, die Beleidigung, Hass und Gewalt miteinander vermischt. Der Gebrauch des Konzepts der Islamophobie hat solche Unterscheidungen weiter abgebaut. Diese Unterscheidung ist dennoch wichtig, genau wie die verschiedenen Arten in der wir auf diese verschiedenen Kategorien reagieren sollten.

Ich vertrete in diesem Kapitel die Ansicht, dass das Äußern anstößiger Inhalte in einer offenen, pluralen demokratischen Gesellschaft akzeptierbar sein sollte. Das Aufhetzen zu Hass kann zutiefst problematisch sein und Angst und Gewalt in bestimmten Gemeinschaften fördern. Aber während Hetze und Hassrede dringend angegangen werden müssen, benötigt man einen solchen Ansatz vor allem auf der politischen und moralischen Ebene, statt einer Gesetzgebung um die freie Rede einzuschränken. Diese rechtliche Linie sollte zwischen der Aufwiegelung zum Hass und der Anstiftung zu Gewalt gezogen werden; die direkte Aufforderung sollte ein Straftatbestand sein, so wie es die davon animierte Gewalt ist.

Es ist zu einem Allgemeinplatz geworden, zu behaupten, dass freie Rede zwar gut sei, aber notwendigerweise in einer pluralen Gesellschaft weniger frei sein muss. Damit vielfältige Gesellschaften funktionieren und fair sind, so jedenfalls das Argument, müssen wir nicht nur dem Individuum Respekt entgegenbringen, sondern auch für die Kultur und den Glauben, in dem diese Individuen verwurzelt sind und die ihnen ein Gefühl von Identität und Dasein geben. Dazu ist es nötig, dass wir den öffentlichen Diskurs über diese Kulturen und Religionen überwachen, sowohl um Reibereien zwischen entgegengesetzten Kulturen zu minimieren, als auch die Würde derjenigen Individuen zu schützen, die in ihnen verwurzelt sind. Wie der Soziologe Tariq Modood es ausdrückte: „Wenn Menschen denselben politischen Raum ohne Konflikt einnehmen sollen, müssen sie das Ausmaß gegenseitiger Kritik an grundlegenden Glaubensüberzeugungen verringern.“

Ich behaupte genau das Gegenteil: Gerade, weil wir in einer pluralen Gesellschaft leben, brauchen wir das höchste Maß an Meinungsfreiheit. In einer pluralen Gesellschaft ist es sowohl unvermeidlich wie auch häufig wichtig, dass Menschen die Gefühle anderer verletzen. Solche Konflikte sind nahezu die Definition dessen, was es bedeutet in einer vielfältigen Gesellschaft zu leben; sie müssen offen diskutiert werden, statt im Namen des „Respekts“ oder der „Toleranz“ unterdrückt zu werden. Und es ist oft wichtig, weil jede Art der sozialen Veränderung oder des sozialen Fortschritts bedeutet, einige tiefsitzende Empfindlichkeiten zu beleidigen. Oder lasst es mich so ausdrücken: „Das sagt man einfach nicht!“ ist viel zu oft die Antwort derer, die an der Macht sind, wenn eben diese Macht hinterfragt wird. Akzeptieren, dass gewisse Dinge nicht gesagt werden können, würde bedeuten zu akzeptieren, dass bestimmte Arten der Macht nicht hinterfragt werden dürfen.

Die Vorstellung jemanden zu beleidigen, suggeriert, dass bestimmte Glaubensinhalte für manche Menschen so wichtig oder wertvoll sind, dass es völlig unmöglich sein soll, sie zu beleidigen, karikieren oder sogar zu hinterfragen. Die Wichtigkeit des Prinzips der Meinungsfreiheit besteht genau darin, dass sie eine ständige Herausforderung der Idee ist, dass manche Fragen außerhalb eines Disputs stehen sollten und deswegen ist sie eine ständige Herausforderung der Autorität. Genau deswegen ist die Meinungsfreiheit essentiell nicht nur für die Demokratie an sich, sondern auch für die Bestrebungen derjenigen Gruppen, die vom formalen demokratischen Prozess im Stich gelassen wurden: diejenigen, dessen Stimmen beispielsweise durch Rassismus zum Schweigen gebracht wurden. Mit anderen Worten: Der wahre Wert der Meinungsfreiheit zeigt sich nicht für den, der an der Macht ist, sondern für jene, die sie herausfordern. Und der wahre Wert der Meinungsfreiheit gilt denjenigen, die ihre Macht nicht hinterfragt sehen wollen. Sobald wir einmal das Recht, jemanden zu beleidigen, im Namen der „Toleranz“ oder des „Respekts“ aufgeben, schränken wir unsere Fähigkeit ein, die Machthaber zu hinterfragen und damit auch Ungerechtigkeiten entgegenzutreten.

Beleidigung einer Gemeinschaft

Kommentatoren und Kritiker sprechen oft von einer „Beleidigung einer Gemeinschaft“. Und von den „Satanischen Versen“ bis hin zu „Charlie Hebdo“ wird freie Rede, die als anstößig für Muslime betrachtet wird, oft als „islamophob“ bezeichnet.

In den meisten Fällen hingegen bezieht sich das, was als „anstößig für eine Gemeinschaft“ gilt, in Wirklichkeit auf Debatten innerhalb der Gemeinschaften. Einige Muslime fanden die „Satanischen Verse“ anstößig. Andere nicht. Wenige Muslime beschwerten sich, als die dänischen Cartoons erstmals veröffentlicht wurden. Erst nach einer monatelangen Kampagne, hauptsächlich von saudi-arabischen Stellen, wurde das Thema zu einem Krisenherd. Vieles, was als „anstößig für eine Gemeinschaft“ gilt, ist in Wirklichkeit eine Debatte innerhalb dieser Gemeinschaft, da viele der Krisenherde aufgrund von Anstößigkeit das Werk von Künstlern einer Minderheit waren, nicht nur Salman Rushdie, aber auch Hanif Kureishi, Monica Ali, Sooreh Hera, Taslima Nasrin, MF Hussain und unzählige weitere.

Einer der Gründe, warum die Debatte innerhalb dieser Gemeinschaften oft ignoriert wird, und der Fokus sich nur auf die „Beleidigung“ richtet, hat mit der Art zu tun, wie die Begriffe „Gemeinschaft“ und „Vielfalt“ heute von vielen verstanden werden. Anti-muslimische Hetzer schauen auf Muslime wie auf eine undifferenzierte Menge. In ihren Augen stellen Muslime eine einzelne, homogene Gemeinschaft dar, die mit einer einheitlichen Stimme spricht, die vor allem durch ihren Glauben definiert ist, allesamt feindlich gegenüber „westlichen Werten“ und die alle soziale Wertvorstellungen teilen, die seit einem Jahrtausend unverändert sind.

Wenn man es so ausdrückt, würden nur wenige Liberale dieser Sichtweise zustimmen. Und doch unterscheidet sich die allgemeine liberale bzw. linke Sicht auf die muslimische Gemeinschaft davon nicht wesentlich.

Naser Khader ist ein säkularer dänischer Parlamentarier mit muslimischem Hintergrund. Er erzählte von einer Unterhaltung, die er mit Tøger Seidenfaden, dem Herausgeber von „Politiken“, einer linken, dänischen Zeitung, die kritisch gegenüber den Mohammed-Karikaturen eingestellt war, führte. Seidenfaden behauptete, dass „die Karikaturen alle Muslime beleidigt haben“. Khader antwortete: „Aber ich bin nicht beleidigt.“ „Aber du bist ja auch kein echter Muslim“, war Seidenfadens Antwort. „Du bist ja auch kein echter Muslim.“ Warum? Weil man – aus dieser Perspektive – um ein anständiger Muslim zu sein, die Karikaturen eben beleidigend finden muss. Jeder, der sich nicht beleidigt fühlt ist nach dieser Definition kein echter Muslim. Das Argument des liberalen Antirassisten trifft hier auf das des anti-muslimischen Hetzers. Für Letzteren ist der wahre Muslim der reaktionäre Muslim, für Ersteren ist der liberale Muslim kein wahrer Muslim.

Und indem es Islamkritik mit Hass gegen Muslime verbindet, macht es das Konzept der Islamophobie dem Hetzer leichter, seine Hetze als Islamkritik dazustellen und für die Liberalen leichter, Kritik am Islam als ein Ausdruck von Muslimfeindlichkeit anzusehen.

Dies führt uns zur Frage der Hetze und der Anstachelung zur Gewalt. Es ist eine Sache, Anstoß zu erregen; es ist jedoch etwas völlig anderes, zu Hass aufzuhetzen. Während Anstoß zu erregen, in einer offenen, pluralen Gesellschaft akzeptabel sein sollte, sollten Hass und Hetze es nicht sein. Wie sollen wir dann gegen solchen Hass und solche Hetze vorgehen?

Gesetze gegen Hassrede – das Verbot bestimmter Äußerungen, die als hasserfüllt definiert sind – wurde als unerlässliche Waffe im Kampf gegen Hetze akzeptiert. Aber genau wie die Mehrheitsmeinung, dass es moralisch falsch ist, anstößig zu sein, wenn es nicht angebracht ist, ist es falsch, dass Hassrede und Hetze verboten sein sollten. Wir müssen uns definitiv gegen alle Versuche, Islamkritik zu missbrauchen, um Muslime zu dämonisieren, stellen. Aber Kritik, welcher Art auch immer, sollte, selbst wenn sie hetzerisch oder hasserfüllt ist, als moralische und politische, nicht als rechtliche Frage angesehen werden.

Das Argument, dass wir Äußerungen zensieren sollten, um Hetze zu verhindern, wirft eine Reihe von Fragen auf. Die erste ist: Wer entscheidet, was zensiert werden soll?

Im Januar 2006 machte Iqbal Sacranie, der damalige Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Großbritannien, in der Radio 4 Sendung „Today“ einige abfällige Bemerkungen über Homosexuelle. Homosexualität, sagte er sei „gefährlich“ und „inakzeptabel“. Laut Sacranie zeigten „wissenschaftliche Beweise“, dass Homosexualität zu „Krankheiten und Seuchen“ führe.

Sacranie war davon überzeugt, nur das auszudrücken, was er als die islamische Sichtweise ansah. Viele Schwulen-Vereinigungen sahen in seinen Äußerungen das Schüren von Hass. Scotland Yards „Community Safety“ Abteilung nahm ein Ermittlungsverfahren auf, das klären sollte, ob Sacranies Äußerungen den Bestand der „Hassrede“ erfüllten, und ob sie mit dem Public Order Act von 1986 kollidierten, welcher den Gebrauch von „bedrohlichen, missbräuchlichen oder beleidigenden Wörtern“ verbietet.

Als Erwiderung auf das Ermittlungsverfahren schrieben 22 Imame und muslimische Gelehrte an die „Times“ und verlangten das Recht, „frei ihre Sichtweisen in einer Atmosphäre ohne Einschüchterung oder Mobbing“ äußern zu dürfen. Sie fügten hinzu, dass „Wir nicht ernsthaft behaupten können, eine freie und offene Gesellschaft zu sein, wenn wir abweichende Meinungen zum Schweigen bringen wollen.“ Viele dieser Gelehrten hatten dazu aufgerufen Salman Rushdies „Satanische Verse“ zu verbieten. Sacranie selbst hatte kurz nachdem Ayatollah Khomeini seine Fatwa erlassen hatte, in der er zum Mord am Autor aufrief, über Rushdie gesagt: „Der Tod ist für ihn noch zu gut.“ Und jeder einzelne Unterzeichner des Briefes an die Times hatte verlangt, dass die dänischen Karikaturen, die nur vier Monate vor Sacranies Äußerungen veröffentlicht wurden, zensiert werden müssen.

Heuchelei und moralische Blindheit sind weit verbreitet 

Diese Art der Heuchelei bzw. moralischer Blindheit, die bei diesen muslimischen Gelehrten zum Vorschein kommt, ist weit verbreitet und keineswegs auf Muslime beschränkt. Viele, die über die spöttischen Mohammed-Karikaturen erfreut sind, sehen eine Grenze bei allem, was sich über den Holocaust lustig macht. Viele Homosexuellen-Aktivisten wollen, dass Muslime strafrechtlich für Homophobie verfolgt werden, aber wollen das Recht haben, Muslime zu kritisieren, wenn sie es für angebracht halten. Rassisten wie Nick Griffin von der British National Party (BNP) oder Tommy Robinson von der English Defence League (EDL) wollen die Freiheit haben, Rassismus zu speien, wollen aber, dass muslimische Kleriker für die gleichen Vergehen eingesperrt werden. Und so weiter. Das Argument für die Zensur von Hass degeneriert schnell zur Aussage: „Meine Redefreiheit kostet nichts, aber deine hat einen zu hohen Preis.“

Das Problem beim Zensieren von Hetze ist nicht nur die Schwierigkeit zu definieren, was zensiert werden sollte. Die Konsequenz solcher Zensur wäre nicht das, was viele denken. Bestimmte Meinungsäußerungen einzuschränken, reduzieren oder eliminieren Hetze und negative Stimmungen nicht. Es brodelt weiterhin unter der Oberfläche abseits der Öffentlichkeit. Die Sozialgeografin Gill Valentine von der Universität Sheffield beispielsweise vermutet, dass Hassrede-Beschränkungen Hetze nicht reduzieren, sondern vielmehr „ihre Form verändern“ und „privatisieren.“ „Die privatisierte Natur der gegenwärtigen Vorurteile“, so Valentine, „macht es schwieriger, sie aufzudecken und ihnen zu widersprechen, was zur Frustration führt, da die Täter davonkommen und macht es schwerer, Muster der Vorurteile in Form und Absicht zu identifizieren“. Für diejenigen, die „kritisch gegenüber progressiven sozialen Normen sind... gibt es ein Gefühl des Ärgers und der Frustration, dass ihre Ansichten in der Öffentlichkeit per Gesetz zum Schweigen gebracht werden.“ Die Gefahr besteht darin, so schließt Valentine, „dass, wenn diese wechselseitigen und entgegengesetzten Gefühle der Ungerechtigkeit nicht offen anerkannt werden, womöglich von extremistischen Parteien ausgenutzt werden und sich in Spannungen und Konflikten entladen.“

Der Aufschwung von Anti-Einwanderungs- und anti-muslimischen Parteien in den letzten Jahren in ganz Europa bekräftigt Valentines Warnung. Das Auftreten solcher Organisationen wurde von einigen als Notwenigkeit gedeutet, dass man hetzerische Sprache noch strenger reglementieren muss. Tatsächlich hat der Versuch, Hetze durch Zensur zu verbieten, den Hetzern neue Nahrung gegeben.

Letztlich führt der Versuch, Hetze und anti-muslimische Stimmungen durch Zensur zu begegnen auch dazu, dass „Anti-Rassisten sich in eine falsche Wohlfühlzone begeben, in der elementare Argumente gegen Vorurteile gar nicht mehr vorgebracht werden müssen“, wie der Journalist Paul Mason es ausgedrückt hat. Mit anderen Worten: Er entbindet uns von der Verantwortung, solche Gedanken offen und gründlich anzugehen.

Es ist in meinen Augen eine moralische Pflicht, dass die Vertreter der Meinungsfreiheit auch Hetze und anti-muslimischer Stimmungen entgegentreten. Einer der Gründe für die Meinungsfreiheit ist es, Bedingungen für eine offene, gründliche Debatte zu schaffen. Bedingungen die nötig sind, um missliebigen Ansichten entgegenzutreten. Und einer der Gründe, warum solche missliebigen Ansichten weiterhin sprießen, ist, weil viele lieber zensieren, statt zu widersprechen.

Es sollte angemerkt sein, dass der Versuch, Anstößiges zu zensieren, oft dazu führt, dass Minderheiten zu den Opfern der rechtlichen Beschränkung von Hetze werden. Der Race Relations Act von 1965 führte Britanniens erstes gesetzliches Verbot für das Schüren von Rassenhass ein. Die erste Person, die nach diesen Vorgaben verurteilt wurde, war kein Mitglied der National Front oder der Gesellschaft für Rassenerhaltung, sondern der trinidadische Black-Power-Aktivist Michael X, der 1967 für 12 Monate inhaftiert wurde. Vier Mitglieder der Universal Coloured Peoples’ Association wurden ebenfalls verurteilt, weil sie Hass gegen Weiße am Speakers Corner gepredigt hatten.

In den 1960ern und 70ern wurden Anstiftungs-Gesetze oft gegen schwarze Aktivisten, deren Anschauungen als inakzeptabel oder gefährlich angesehen wurden, angewandt. Heute sind diejenigen mit inakzeptablen islamistischen Anschauungen häufig das Ziel. In Großbritannien haben Muslime mit wenig angenehmen Ansichten, wie Samina Malik (die sogenannte „lyrische Terroristin“) oder die Protestler gegen die dänischen Karikaturen, die zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt wurden, weil sie zu Mord und Rassenhass aufgerufen hatten, den zwanghaften Charakter dieser Gesetze gespürt. Nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo organisierte die französische Regierung einen großen Marsch für die Meinungsfreiheit durch Paris. Sie wendete auch Hassrede-Gesetze an, um diejenigen zu kriminalisieren, die der offiziellen Sichtweise widersprechen, wie der antisemitische Komiker Dieudonné oder Schulkinder, die sich weigerten der ermordeten Zeichner zu gedenken. Viele Länder wenden ihre Hassrede-Gesetze an, um Unterstützer der anti-israelischen Gruppe BDS (Boykott Divestment Sanktionen) zu kriminalisieren.

Unterstützer solcher Richtlinien schreien üblicherweise „Islamophobie“. Aber was geholfen hat, solche Maßnahmen zu legitimieren, ist die Weise, mit der Antirassisten sowohl verlangt haben, dass Hass kriminalisiert werden muss und die Bedeutung von „Hass“ und „Anstachelung“ erweiterten. Wenn der Staat anfängt, abweichende Meinungen zu unterdrücken, selbst wenn sie hetzerisch sind, leiden oft Minderheiten darunter.

Konzept der Islamophobie vermischt Kritik und Hetze

All dies legt nahe, dass das Konzept der Islamophobie nicht nur Kritik und Hetze auf problematische Weise miteinander vermischt, sondern gleichzeitig Ausdruck einer umfassenderen Denkart in Bezug auf Rassismus und wie man ihn bekämpfen sollte, ist, was in meinen Augen nicht hilfreich scheint. Um es verständlicher zu machen, möchte ich zum Schluss auf die Frage der „Vielfalt“ zurückkommen, wie wir sie heute wahrnehmen und wie wir sie wahrnehmen sollten.

Wenn wir über Vielfalt reden, meinen wir damit, dass die Welt ein chaotischer Ort ist, voller Zusammenstöße und Konflikte. Das ist sogar etwas Gutes, weil solche Zusammenstöße und Konflikte der Rohstoff für politisches und kulturelles Engagement sind. Die Wichtigkeit der Vielfalt besteht darin, dass sie uns ermöglicht unseren Horizont zu erweitern, verschiedene Werte, Glaubensinhalte und Lebensarten gegenüberstellt, und uns zwingt über diese Unterschiede nachzudenken. Nur so lassen sich paradoxerweise die nötige politische Debatte und der politische Dialog erschaffen, die helfen, eine allgemeinere Lesart von Staatsbürgerschaft zu formen.

Aber genau das, was so wertvoll an Vielfalt ist – die kulturellen und ideologischen Kämpfe, die sie hervorbringt – ist das, was viele fürchten. Diese Angst kann zwei Formen annehmen. Einerseits gibt es die nativistische Vorstellung, dass Einwanderung die soziale Kohäsion untergräbt und unser Empfinden von nationaler Identität zersetzt. Insbesondere muslimische Einwanderung ruft solche Angst hervor. Viele sehen den Islam durch die Brille des „Kampfes der Kulturen“, einer Perspektive die dazu führt, dass Politiker und Kommentatoren – nicht nur auf der rechten Seite, sondern von vielen selbsterklärten Liberalen ebenfalls – illiberale Argumente verwenden: z.B. darauf bestehen, dass muslimische Einwanderung eingeschränkt werden muss oder dass Racial Profiling im Krieg gegen den Terror nötig ist, oder dass es nicht möglich ist, rassistisch gegenüber Muslimen zu sein, weil Muslime keine Rasse sind.

Und auf der anderen Seite gibt es die multikulturelle Perspektive, die Großbritannien, um es in den Worten der Kommission für die Zukunft eines multi-ethnischen Großbritanniens auszudrücken, deren Bericht vom Runnymede Trust im Jahr 2000, drei Jahre nach dem Bericht über Islamophobie veröffentlicht wurde, als „eine Gemeinschaft von Bürgern und Gemeinschaft von Gemeinschaften“, in welcher Gleichheit „auf kulturell sensible Weise definiert sein und in einer unterscheidenden, aber nicht diskriminierende Weise angewendet werden muss.“ Tatsächlich hat die Idee einer „Gemeinschaft von Gemeinschaften“ geholfen, die „Gemeinschaft der Bürger“ zu erodieren.

Vielfalt wird oft dadurch „gemanagt“, dass Individuen aus Minderheiten in bestimmte ethnische und kulturelle Schubladen gesteckt, die Bedürfnisse und Ziele nach den Eigenschaften der Schubladen, in die Menschen eingeordnet wurden, definiert werden, und diesen Schubladen gestattet wird, die öffentliche Politik zu gestalten. Insbesondere Muslime werden weniger als Bürger angesehen, die zufällig Muslime sind, sondern eher als Muslime, die zufällig in Großbritannien leben.

Gleichzeitig hat die Definition der Gleichheit in einer „kultursensiblen Weise“ dazu geführt, dass viele unter Respekt für andere verstehen, dass sie ihre Art zu leben akzeptieren müssen und die Kritik oder Hinterfragung des Handels oder der Werte anderer als „unsensibel“ oder sogar rassistisch ansehen. Als Resultat werden die Grenzen zwischen Gruppen immer stärker überwacht, um Kämpfe und Konflikte zu vermeiden.

Die eine Perspektive fördert Angst, die andere Indifferenz. Was keine anspricht ist die Frage des Engagements. Engagement erfordert von uns weder bestimmte Menschen als die Anderen, mit Wertvorstellungen und Praktiken, die unvermeidbar nachteilig für unsere sind, zu meiden, noch diesen Wertvorstellungen und Praktiken gegenüber im Namen des „Respekts“ indifferent zu sein, sondern dass der Respekt vor den Wertvorstellungen und Glauben anderer vielmehr erfordert, diese in Frage zu stellen. Es erfordert von uns, eine gründliche, offene Debatte über die Werte, die wir anstreben, zu führen, und zu akzeptieren, dass eine solche Debatte schwierig und oft auch konfrontativ sein wird, aber auch, dass eine solche schwierige, konfrontative Debatte eine Notwendigkeit in jeder Gesellschaft ist, die danach strebt offen und liberal zu sein. Mit anderen Worten, erfordert es von uns, ebenjenen Rahmen neu zu gestalten, in welchem Islam und Muslime von beiden Seiten der Debatte betrachtet werden.

Übersetzung: Lukas Mihr, Jörg Elbe und Melissa Krawczyk

Kenan Malik ist ein in London lebender Autor, Dozent und TV- und Rundfunkjournalist. Nachdem er Neurobiologie (an der Universität von Sussex) und Geschichte und Philosophie der Wissenschaft (am Imperial College, London) studiert hat, arbeitete er als forschender Psychologe am Centre for Research into Perception and Cognition der Sussex Universität. In den letzten 20 Jahren hat er die akademische Forschung mit populärer Literatur und Sendungen kombiniert, und spielte eine prominente Rolle in öffentlichen Debatten über vielfältige Themen wie, was macht den Menschen aus, die Rolle der Moral in der Politik, die Einwanderungs - und Multikulturalismuspolitik, der Aufstieg des Populismus, das Wesen des Islam, die Bedeutung der Toleranz und die Einschränkung der Redefreiheit. Seine hauptsächlichen Interessengebiete sind die Geschichte von Ideen, Geschichte und Philosophie der Wissenschaft, Geschichte und Philosophie der Religion, politische und moralische Philosophie und die Geschichte und Soziologe von Rasse und Einwanderung.

Eine neue, aktualisierte Ausgabe seines Buches From Fatwa to Jihad wurde dieses Jahr veröffentlicht, welches die Geschichte erzählt, „Wie sich die Welt von den Satanischen Versen zu Charlie Hebdo verändert hat“. Seine erstes ins Deutsche übersetzte Buch wurde gerade veröffentlicht - Das Unbehagen in den Kulturen.

Frühere Bücher sind The Quest for a Moral Compass: A Global History of Ethics (2014), Strange Fruit: Why Both Sides are Wrong in the Race Debate (2008), Man, Beast and Zombie: What Science Can and Cannot Tell Us about Human Nature (2000) and The Meaning of Race (1996). From Fatwa to Jihad kam 2010 in die engere Wahl für den George Orwell Preis und Strange Fruit wurde 2009 für den wissenschaftlichen Buchpreis der Royal Society nominiert.

Er ist ein Kolumnist der International New York Times und hat für viele Zeitungen und Zeitschriften in Europa, Amerika und Australien geschrieben. Er hat eine Reihe von Radio und TV Dokumentationen über wissenschaftliche, moralische und politische Themen gemacht. Er bloggt auf Pandaemonium.

Webseite: kenanmalik.wordpress.com
Fotografie: kenanmalik.zenfolio.com
Twitter: www.twitter.com/kenanmalik
Bücher: https://kenanmalik.wordpress.com/bookshelf/

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Kommentare

  1. userpic
    Klarsicht

    Negativwahrnehmung“ der Eigenschaft „Muslim“ !?

    Es gibt viele Eigenschaften, mit denen der Mensch mit dem Eintritt in die Welt und während seines zeitlich unbestimmten Aufenthaltes dort automatisch versehen wird oder mit denen er sich freiwillig versehen kann. Von einigen dieser Eigenschaften kann er sich durch keinen Willensentschluss selbst wieder befreien. Es sind insbesondere die Eigenschaften, die er durch seine Geburt, eine Krankheit oder durch eine physische oder psychische Verletzung „erworben“ hat.

    Viele Eigenschaften erwirbt und verliert der Mensch sukzessive, indem er auf eine bestimmte Art denkt, sich auf eine bestimmte Art und Weise verhält oder wiederum in eine andere Art seines Denkens und Verhaltens wechselt.

    In vielen Fällen bekennt sich der Mensch gegenüber irgendwelchen Autoritäten oder Organisationen freiwillig dazu, eine bestimmte Eigenschaft zu übernehmen oder aufzugeben und sein künftiges Leben danach ausrichten zu wollen.

    Der zu große und zu lange negative Verlauf der bisherigen Menschheitsgeschichte hat überdeutlich gezeigt, dass es keine Vernunftgründe dafür gibt, sich durch den freiwilligen Zuspruch zu irgendeinem religiösen oder säkularen Glaubenssystem eine Eigenschaft zuweisen zu lassen oder zu übernehmen (z. B. Christ, Muslim, Jude, Nazi, Stalinist, Faschist usw. zu sein oder sein zu wollen).

    Ein solcher freiwilliger Zuspruch des Menschen in den verschiedenen Kulturen der Welt lag durchweg auch nicht vor, weil es regelmäßig kulturell als selbstverständlich galt, dass er schon als Kind ungefragt in das jeweils vorherrschende Glaubenssystem „integriert" werden musste. Die sich für den Menschen daraus ergebenden Eigenschaften wurden und werden ihm auch heute noch regelmäßig aufgezwungen. Im herangereiften Alter meinten und meinen viele Menschen dann oft, Gründe zu haben, die ihnen frühkindlich aufgezwungene Eigenschaft beizubehalten. Oft denken sie später aber auch über die ihnen aufgezwungene Eigenschaft gar nicht weiter nach.

    In der näheren Vergangenheit und gegenwärtig meinten und meinen aber immer mehr Menschen, Gründe zu haben, insbesondere die Eigenschaft, Christ und Kirchenmitglied zu sein, abzulegen, was sie auch in großem Umfang taten und noch tun. Aber nur wenige Menschen trauen sich, ihre Eigenschaft, Muslime zu sein, abzustreifen. Das hängt mit den vielen und oft schwerwiegenden Konsequenzen zusammen, die sie zu tragen haben, wenn sie – aus welchen Gründen auch immer - keine Muslime mehr sein möchten. Denn ein Mensch, der nicht mehr Muslim sein möchte, muss durchweg wenigstens damit rechnen, dass z. B. selbst ihm emotional nahe stehende Menschen ihn aus ihrer Gemeinschaft ausgrenzen und seine Nähe meiden. In nicht wenigen Fällen muss ein solcher Mensch aber auch mit viel schlimmeren Konsequenzen rechnen, nämlich mit physischer Gewalt bis hin zu seiner Tötung. Leider !

    Dadurch, dass in der näheren Vergangenheit und gegenwärtig weltweit immer wieder viele Gräueltaten von Mitgliedern der muslimischen Weltgemeinschaft begangen wurden und werden, womit sich insbesondere gegenwärtig immer noch der „IS“ u. a. grausame muslimische „Organisationen“ hervor tun, hat sich zwangsläufig die Tatsache herausgebildet, dass viele Menschen außerhalb der muslimischen Szenen die Eigenschaft „Muslim“ als unangenehm empfinden und ihr sogar ablehnend gegenüber stehen. Man könnte auch sagen, dass die Eigenschaft „Muslim“ inzwischen für viele Menschen außerhalb der muslimischen Szenen aus vielerlei Gründen als entwertet gilt (z. B. weil immer mehr zu beobachten ist, dass Muslime und muslimische Organisationen meinen, in unserer Gesellschaft in mancher Hinsicht Privilegien beanspruchen zu dürfen).

    Insbesondere für Muslime, die sich als friedlich wahrnehmen und auch von einer Vielzahl ihrer Mitmenschen als solche wahrgenommen werden, ist es wohl sehr schwer zu ertragen, mit der „Negativwahrnehmung“ ihrer muslimischen Eigenschaft durch Nicht-Muslime leben zu müssen. Aber wie es nun einmal eine Tatsache ist, dass nur ein paar Tropfen Öl schon ausreichen, sehr viel Wasser zu verunreinigen, so ist es analog dazu so, dass die nicht gerade wenigen Attentäter aus der muslimischen Weltgemeinschaft, die viele Menschen verstümmelt oder getötet und großen materiellen Schaden angerichtet haben, ausreichen, dass deswegen oft alle Mitglieder der muslimischen Weltgemeinschaft von vielen Menschen, die keine Muslime sind, in einem schlechten Licht wahrgenommen werden.

    Wenn Muslime Positives allen Mitgliedern der muslimischen Weltgemeinschaft zuschreiben, was ja geschieht, dann müssen sich auch alle Mitglieder dieser Gemeinschaft Negatives zuschreiben. Eine „Rosinenpickerei“ dürfte man ihnen nicht durchgehen lassen.

    Muslime befinden sich gegenwärtig wegen vieler von Mitgliedern ihrer Weltgemeinschaft begangener Gräueltaten in einer ähnlich „unangenehmen“ Position, wie sich die Deutschen wegen der beiden Weltkriege und der von vielen Mitgliedern der damaligen „deutschen Volksgemeinschaft“ begangener Gräueltaten lange Zeit in der Vergangenheit befanden und – weniger stark ausgeprägt – auch noch in der Gegenwart befinden. Mit dieser Tatsache müssen sich Muslime solange abfinden, bis irgendwann in der Zukunft keine Gräueltaten von Muslimen mehr zu verzeichnen sind.

    Um die „Negativwahrnehmung“, die sich bei vielen Menschen außerhalb der muslimischen Weltgemeinschaft in den letzten Jahrzehnten sukzessive gegenüber der muslimischen Eigenschaft entwickelt zu haben scheint, verschwinden zu lassen, reicht es nicht, wenn Muslime und deren Organisationen z. B. für die Opfer muslimischer Attentate und deren Angehörige beten oder Nichtmuslime dazu einladen, ihre Moscheen zu besuchen. Denn aufgrund der Tatsache, dass viele Nichtmuslime zunehmend keine Kirchen mehr aufsuchen und mit dem Christentum nichts mehr „am Hut“ haben, darf davon ausgegangen werden, dass zumindest solche Menschen es sich nicht antun wollen, eine Moschee zu besuchen.

    Es könnte durchaus sein, dass solche Menschen sich z. B. den Anblick ersparen möchten, wie vornehmlich Männer getrennt von Frauen im Zuge der „Ablieferung“ ihrer muslimischen Rituale gleichzeitig eine knieende Position einnehmen und sich schließlich soweit nach vorne beugen, bis ihre Köpfe den Teppich berühren, wobei natürlich ihre Hinterteile jeweils die „Lufthoheit“ erlangen.

    An vielen unterschiedlichen Plätzen im öffentlichen Raum scheuten sich viele Muslime bisher auch nicht, den Mitgliedern der nichtmuslimischen Mehrheitsgesellschaft einen solchen Anblick zuzumuten.

    Schon allein dadurch, dass Muslime nicht auf eine derartige Zumutung verzichten, vermitteln sie den Eindruck, dass sie über ein Selbstbewusstsein zu verfügen scheinen, dass Züge von Arroganz aufweist. Dieses Selbstbewusstsein, mit dem sie durchweg in der Öffentlichkeit auftreten und Forderungen stellen, steht aber in einem seltsamen Kontrast zu der zeitweiligen Aufgabe ihrer Selbstachtung bei ihren immer gleichen Riten.

    Bei „Ablieferung“ ihrer Riten ist es nicht auszumachen, welche Muslime friedlich und welche Attentäter sind. Nach der gemeinsamen „Ablieferung“ ihrer Riten gehen dann die friedlichen Muslime wieder ihren friedlichen Aufgaben nach, und die Attentäter ersinnen neue menschenverachtende „Aktivitäten“.

    Wenn gegenüber der Mehrheitsgesellschaft friedlich gesinnte, denkende und sich friedlich verhaltende Muslime nicht mit der „Negativeinstellung“ vieler Menschen außerhalb der muslimischen Szenen ihnen gegenüber leben wollen, dann müssten sie ihre muslimische Eigenschaft aufgeben bzw. ablegen (Nebenbei: Die Eigenschaft, Deutscher zu sein, kann nicht einfach abgelegt werden), oder aber sie müssten z. B. in der Öffentlichkeit für jedermann deutlich erkennbar und wahrnehmbar permanent durch Wort, Schrift, Verhalten und Aktionen (mehr) dafür sorgen, dass man die Eigenschaft „Muslim“ wieder oder erstmalig (?) mit positiven Erfahrungen, Gedanken und Vorstellungen verbindet.

    Insbesondere müssten sie – wie auch immer – dafür sorgen, dass der „Muslimtyp“, der Gräuel verübt hat oder bereit zu solchen Taten ist, aus ihrem und dem Leben von Nicht-Muslimen möglichst schnell verschwindet. Insoweit kann durchaus der Standpunkt vertreten werden, dass in erster Linie die Muslime – nicht etwa die Nicht-Muslime – eine permanent bestehende „Bringschuld“ haben.

    Es wäre ein positives Zeichen, wenn die Muslime, die von sich meinen und behaupten, gegenüber der nichtmuslimischen Mehrheitsgesellschaft friedlich gesinnt zu sein und sich ihr gegenüber auch friedlich zu verhalten, weniger oft das Totschlagargument gebrauchen würden, dass sie durch Kritik an der Eigenschaft „Muslim“ und am Islam oder Koran mit den mit ihm verknüpften Schriften in ihren religiösen Gefühlen verletzt we(u)rden. Und es wäre ein positives Zeichen, wenn sie es als richtig anerkennen würden, dass sich auf ihrer Seite tatsächlich die angesprochene „Bringschuld“ befindet.   

    Solche Videos aus der „muslimischen Wirklichkeit“, wie sie sich z. B. aus den beiden nachfolgend aufgeführten Links ergeben, tragen sicherlich nicht dazu bei, dass Nichtmuslime die Eigenschaft „Muslim“ sympathisch finden.

    Ganz „gewöhnliche Moslems“, die sich selbst auch als solche wahrnehmen und bezeichnen, fordern Steinigung:
    https://vimeo.com/172391690

    Eroberungspläne der Islamisten für Deutschland:
    https://www.youtube.com/watch?v=dkiHvwkwm7M

    Herr Prof. Bassam Tibi ist ein Mensch, bei dem seine Eigenschaft „Muslim“ als sehr sympathisch empfunden werden kann.

    Syrisch-deutscher Politikwissenschaftler Bassam Tibi über Islam und Flüchtlingsproblematik:
    https://vimeo.com/173050096

    Siehe auch:
    https://www.youtube.com/watch?v=8MwnnwZbRM

    Hamed Abdel-Samad: „
    Mohammed - Ende eines Tabus ?" - Ist der Islam reformierbar ?:
    https://www.youtube.com/watch?v=2YEBDiZwF
    M

    Wer vom islamischen Glauben abfällt wird sterben. Hamed Abdel Samad طرفة بغجاتي:
    https://www.youtube.com/watch?v=LfA9C-WDkP8

    Im Dialog: Sabatina James zu Gast bei Michael Hirz:
    https://www.youtube.com/watch?v=wXD7Z5VZc4

    Die Stimmung hat sich gegen Muslime gedreht":
    http://m.welt.de/politik/deutschland/article155949821/Die-Stimmung-hat-sich-gegen-Muslime-gedreht.html

    12 Forderungen an den Islam:
    http://religionskritik4.blogspot.de/2015/08/12-forderungen-den-islam.html

    Wird der Fußball Deutschland vor dem Islamismus retten ?:
    http://unbesorgt.de/wird-der-fussball-deutschland-vor-dem-islamismus-retten/

    Mord am Chiemsee: Christenverfolgung in Deutschland:
    http://www.achgut.com/artikel/mord
    amchiemseechristenverfolgungindeutschland

    Bringschuld ? Was für eine Bringschuld ?:
    http://www.achgut.com/artikel/bringschuldwasfuereinebringschuld

    Die genuin dumme Frau Kaddor und das Deutschsein heute:
    http://www.achgut.com/artikel/diegenuindummefraukaddorunddasdeutschseinheute

    Gruß von
    Klarsicht

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      Klarsicht

      Der Islam – egal welcher – gehört nicht zu Deutschland !

      Weil das Objekt der „islamischen Liebhaberei“ (der Islam) ein Kulturprodukt des nahen Ostens ist, kann es niemals allein und unabhängig von menschlichen Hirnen zu Deutschland oder einem anderen westlichen Land gehören. Ausländische Altertümer gehören ja auch nicht deswegen zu Deutschland, weil sie deutsche Liebhaber und Bewunderer haben.

      Da der Islam keine eigenständige, natürliche Person ist, kann man ihn rechtlich auch nicht in Deutschland einbürgern. Das geht aber mit Menschen, die den Islam in ihre Gedankenwelt aufgenommen haben („Fans des Islam“). „Fans des Islam“ gehören zu Deutschland, solange sie sich in Deutschland aufhalten. Handelt es sich um „Fans des Islam“, die rechtlich als Deutsche gelten, gehören sie auch dann zu Deutschland, wenn sie sich im Ausland aufhalten.

      Der Islam ist ein Denk- und Glaubenssystem, das in einem Kulturraum geschaffen wurde, der nicht zu Deutschland gehört(e). Deswegen kann er niemals zu Deutschland gehören. Man könnte wohl von Diebstahl sprechen, wenn sich ein Staat durch konkludentes Handeln und Verhalten oder durch eine einseitige explizite Erklärung irgendein fremdes Kulturgut als konstitutiven Bestandteil seines Staatswesens einverleiben würde.

      Wer behauptet, dass der Islam deswegen zu Deutschland gehört, weil dort einige Menschen Inhalte aus dem Denk- und Glaubenssystem des Islam in ihre Gedankenwelt aufgenommen haben und ihren Lebensvollzug danach ausrichten, der nimmt für sich ein Recht in Anspruch, was ihm nicht zusteht. Für ihn müsste es dann ja auch plausibel sein zu behaupten, dass Syrien, der Irak oder Afghanistan zu Deutschland gehören, weil sich menschliche Mitglieder dieser Staaten in Deutschland befinden/aufhalten. Gehört für ihn der Mond zu den USA, weil sie im Besitz von Mondgestein sind ?

      Das Denk- und Glaubenssystem „Islam“ gehört zum geistigen Eigentum des Kulturraumes, wo es genuin entwickelt wurde. Dasselbe trifft für die Denk – und Glaubenssysteme der Juden und Christen zu. Wo sich der Ursprungs-Kulturraum der ersten Schriften aller drei Denk- und Glaubenssysteme befindet, dürfte klar sein – jedenfalls ist es nicht Deutschland.

      In Deutschland gibt es viele Liebhaber(innen) aller drei Denk- und Glaubenssysteme. Sie gehen ihrer Liebhaberei dadurch nach, indem sie sich geistig/gedanklich und in ihrem Handeln und Verhalten der Inhalte aus den fremden Denk- und Glaubenssystemen bedienen. Das ist aber in allen Fällen eine höchstpersönliche und völlig private Angelegenheit von ihnen, die nichts mit Deutschland zu tun hat. Durch die Nutzung der Inhalte des fremden Denk- und Glaubenssystems schreiben sie sich autonom oder schreibt man ihnen heteronom die Eigenschaft zu, Muslim, Jude oder Christ zu sein. Deswegen gehören die Liebhaber(innen) aller drei Denk- und Glaubenssysteme aber nicht zu Deutschland, sondern weil sie Menschen in Deutschland sind. Eigenschaften gehören unmittelbar zu Mensch und Tier.

      Siehe auch:
      Der Islam gehört nicht zu Deutschland und Europa !:
      https://www.youtube.com/watch?v=WnHISIhSQEA

      Gruß von
      Klarsicht








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        Lars Lonte

        Jihad Watch von Robert Spencer

        http://www.jihadwatch.org

        Antworten

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          Wolf Doleys

          Insgesamt stimme ich zu.
          Es geht um soziale Kontrolle und Herrschaft. Bei allen Religionen. In extremer Weise aber bei dieser Ideologie, deren Kern hier gut zum Ausdruck kommt:
          „In dem Fall ging es konkret um 120 Sekunden und fünf Passagen voller Gewalt in einer rund 33-minütigen Predigt. Der Äthiopier rief beim Freitagsgebet am 21. Oktober 2016 in der berüchtigten Winterthurer An-Nur-Moschee dazu auf, andere Muslime, die nicht in der Gemeinschaft beten, zu verbannen, wegzustossen, zu meiden und zu verleumden. Und zwar so lange, bis sie wieder zur Gemeinschaft zurückkehren. Falls sie dem nicht Folge leisteten, müssten sie getötet werden – und zwar auch dann, wenn sie ihre Gebete zu Hause verrichteten.
          Rund 60 Gläubige folgten seiner Rede in der inzwischen geschlossenen Moschee. Er zitierte darin auch einen Hadith, in dem erklärt wird, Muslime müssten in deren Häuser verbrannt werden, wenn sie sich vor der Gemeinschaft fernhalten. Und: Gläubige, welche die täglich fünf Gebete als eines verrichteten, müssten sowohl im Diesseits als auch im Jenseits eine Strafe bekommen. Der Prediger erzählt ausserdem, den Imamen von Moscheen müssten die Namen derjenigen verraten werden, die das Gebet vernachlässigen oder sündigen.“ NZZ 25.11.17

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