"The existence of God is not subjective. He either exists or he doesn't. It's not a matter of opinion. You can have your own opinions. But you can't have your own facts" - Ricky Gervais
Übersetzt: "Die Existenz von Gott ist nicht subjektiv. Entweder er existiert oder er existiert nicht. Das ist keine Frage der Meinung. Du kannst deine eigene Meinung haben, aber nicht deine eigenen Fakten."
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Der o.g. Ausspruch scheint mir durchaus korrekt und vollständig. Er gilt natürlich gleichermaßen zutreffend für jeden der vielen Götter und alle sonstigen Märchenfiguren, Nachtgespenster, Superhelden, Dämonen usw., die jemals jemand erdacht hat.
Wie die jeweilige Meinung zustande kommt, ist für die Richtigkeit des Ausspruchs unerheblich.
marstal08
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Wir können nur eigene Fakten haben. Und unsere Fakten sind abhängig von den Infos, die wir erhalten. Da wir nicht alle Fakten kennen, können wir nur subjektiv reagieren. Daher wird die Existenz eines Gottes - oder mehrerer - subjektiv bleiben.
We only can have our own facts. And our facts depend on the information we got. Because we don't know the entirely facts we only can react subjectiv. Hence the existence of a god - or various - remains subjectiv.
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Dieses Gervais-Zitat beschreibt den Fall unvollständig. Was seien immer die Fakten, braucht man Beweise dafür, um deren bewusst zu werden und die als Fakten behaupten zu können. Sei der einzige Beweis für das, was man behauptet, nur sein eigener Glaube daran (etwas ganz Subjektives), kann es nur heißen, dass man etwas Subjektives dabei behauptet. Wenn man zu Recht behaupten will, dass etwas wirklich und objektiv existiert, muss man objektiven Beweis dafür vorlegen. Obwohl Theisten sich im Laufe der Jahrhunderte mehrere komplizierte und hochentwickelte Argumente für das Dasein Gottes ausgedacht haben, wird dadurch überhaupt nichts Wirkliches festgestellt, weil sie keine wirklichen Beweise zur Untermauerung ihrer Argumente anführen. Das Dasein des Weltalls ist bei uns vielleicht noch nicht ganz verständlich, und genau aus diesem Grund gilt es nicht, ein unbekanntes Wesen, Gott, als erklärende Ursache des Weltallsdaseins aufzustellen. Das Dasein Gottes, welches die theistischen Argumente nachweisen sollen, wird aber dabei vorausgesetzt - ein Beispiel des logischen Fehlschlusses, der petitio principii.
Die modernen Wissenschaften Kognitivpsychologie und Evolutionsbiologie haben angefangen, die wirklichen Grunde zu zeigen, weshalb Menschen zum Glauben daran neigen, dass die Welt von höheren Wesen oder einem Höchsten Wesen geschaffen würde und regiert sei. Die bisher entdeckten Fakten über die menschliche Psychologie bezeichnen in Menschen die entwickelten Prädispositionen, Muster in den mannigfachen Einzelheiten der Umgebung wahrzunehmen und absichtsvollen Tätern natürliche Ereignisse zuzuschreiben. Diese Prädispositionen haben sich aus einem langen Prozess der natürlichen Auslese ergeben, der diejenigen begünstigt hat, die Freunde und Feinde schnell erkennen konnten, ohne aufs Eintreffen der Gefahr zu warten. Wie das Rascheln im Gras dem uralten Menschen oft darauf deutete, dass ein Raubtier sich näherte, so konnten ihnen der Blitz und der Donner, die Wärme der Sonne und die Fruchtbarkeit der Erde, die Wolken und Quellen, die lebenspendendes Wasser ausgießen, und viele andere Naturgewalten, wovon die uralten Menschen abhingen, auf das Wirken und die Anwesenheit kräftigerer Wesen hinweisen, die sich durch diese natürlichen Phänomene manifestierten. So ein Schluss folgt aus der Überlegung der wissenschaftlich entdeckten Fakten.
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Antwort auf #4 von Pyrion:
> Wenn die Auferstehung Christi eine göttliche Handlung war, dann muss sie nicht den Gesetzen der Physik oder Biologie entsprechen. Insofern ist dies auch keine Widerlegung. Selbst wenn wir einfach unsere Technologie extrapolieren und Gott nichts weiter wäre als ein normales Wesen, uns nur um Jahrtaus...
Ist Jesus wirklich gestorben, wenn er VOR seinem Tode gescannt und so (elektronisch) am Leben erhalten wurde? Ist er wiederauferstanden, wenn aus diesen Daten rekonstruiert wurde? Ist ein Foto, welches ich scanne und anschließend verbrenne, noch existent? Wenn ich es erneut ausdrucke, ist dieses dann eine Wiederauferstehung des Fotos?
Theologisch "Nein"! Es geht um den physischen Akt des endgültigen Todes, der allein die Welt zu heilen vermag. Und es geht um das folgende Wunder der Wiederauferstehung von den TOTEN. Das ist theologisch das Salz in der Suppe. Einen gescannten und mit dem Bio-3D-Drucker "Lifelike-2000" ausgedruckten Jesus kann ich mir sicher bei fortschrittlichen Aliens vorstellen. Von mir aus auch bei einem wie auch immer gearteten "Gott". Jedoch wäre dies THEOLOGISCH betrachtet nicht das gleiche. In diesem Fall hätte es weder das Menschenopfer Jesus gegeben, noch die Auferstehung von den Toten.
Aber ich kann diese Frage gerne mal mit einem Theologen diskutieren, ob dieser technische Weg den gleichen theologischen Wert hätte, wie das "Wunder", von dem die Evangelien berichten. Ich glaube - ohne diesem Gespräch vorzugreifen, das dies nicht so wäre. D.h. in diesem Fall greift das biblische "Faktum", dass einem gestorbenen, im Prozess der Verwesung befindlichen Körper Leben eingehaucht worden sein soll. Und damit muss sich aus THEOLOGISCHER Sicht dieser Vorgang der Beurteilung durch naturwissenschaftliche Augen stellen. Und wenn der THEOLOGISCH eminent wichtige Vorgang aus (bio)logischen Gründen unmöglich ist, dann ist dieser zentrale Punkt des Christentums hinfällig.
Dann mag es zwar noch immer den Bio-3D-Print von Jesus gegeben haben, jedoch hätte dieser für die christliche Kirche keinen THEOLOGISCHEN Wert mehr. Deutlicher: Mir geht es nicht darum, dass das eine oder andere Wunder nicht mit Alientechnologie erklärbar wäre (Das Wasserlaufen z.B. kann sogar nur mit Blitzeis durch kalte Fallwinde erklärt werden, die "Wasser-zu-Wein"-Geschichte nur durch Auffüllen einer Weinsirup enthaltenden Amphore mit Wasser etc.), sondern darum, dass die Theologie, um "glaubhaft" zu sein, selbst bestimmte Grundvoraussetzungen an diese Wunder angelegt hat. Und diese Grundvoraussetzungen werden durch naturwissenschaftliche Erkenntnisse ad absurdum geführt.
Ein Toter kann nun mal nach 3 Tagen nicht mehr als geistig gesundes Wesen auferstehen.
Diese Überlegungen klären natürlich nicht, ob es einen Gott gibt. Ein Theologe sagte mir sogar mal: "Gott wirkt nicht!" In diesem Fall würden wir NIE auf verifizierbare Spuren von ihm stoßen. Natürlich ist ein solcher Gott auch vollkommen überflüssig im Interesse der Gläubigen, denn er erhört nicht ihre Gebete, wendet nichts zum Guten und wird sich einen Scheiß drum kümmern, ob einer in den Himmel oder die Hölle kommt.
Was ich aber klären kann ist, ob die THEOLOGISCHEN Grundlagen der Religionen überhaupt erfüllbar WÄREN.
Und das sind sie höchstens im Sinn der Alientechnologie, nicht aber im theologischen Sinn. Somit hätten wir zwar einen Fall, der Erich von Däniken erfreut, nicht aber die Theologen.
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Wenn die Auferstehung Christi eine göttliche Handlung war, dann muss sie nicht den Gesetzen der Physik oder Biologie entsprechen. Insofern ist dies auch keine Widerlegung. Selbst wenn wir einfach unsere Technologie extrapolieren und Gott nichts weiter wäre als ein normales Wesen, uns nur um Jahrtausende wissenschaftlich voraus, selbst dann könnte man eine Auferstehung inszenieren. Christus wäre dann einfach vor seinem Tod gescannt und worden und dann vor der Auferstehung rekonstruiert. Heute natürlich nicht möglich, aber das ist ja nicht der Punkt.
Man kann religiösen Glauben im allgemeinen nicht wissenschaftlich widerlegen. Man kann natürlich einzelne Aspekte widerlegen, die z.B. das Weltbild betreffen. Richtigerweise sollte man sich eher darauf konzentrieren, dass es keine positiven Beweise FÜR die Religion gibt, das sollte eigentlich reichen.
Ich habe übrigens einen Drachen in meiner Garage, der immer dann verschwindet wenn man nachschauen kommt. Aber wenn keiner guckt und auch kein Messgerät da ist, dann ist er da.
Antwort auf #3 von Bernd Kammermeier:
> "Die Existenz von Gott ist nicht subjektiv. Entweder er existiert oder er existiert nicht. Das ist keine Frage der Meinung. Du kannst deine eigene Meinung haben, aber nicht deine eigenen Fakten."
>
> Lassen wir die Meinung trotzdem mal einen Moment lang subjektiv sein. Ich denke subjektiv, also bin ich...
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Ein Problem, das mir häufig begegnet. Ob es nun der Französische Arbeitskollege ist, der denkt "seine eigene Meinung" zum AKW Fessenheim und zur Kernkraft allgemein haben zu können,ohne sich je ausführlich darüber informiert zu haben, oder ob es um Fragen der Gleichberechtigung aller Menschen gleich welchen Geschlechts, phänotypischer Herkunft oder sexueller Ausrichtung geht. Meinung ist im Zusammenhang mit Fakten kein haltbares Argument. Fakten sind was sie sind und das gilt um so mehr für wissenschaftlich fundierte Theorien, bei denen dieses Verständnis noch viel weniger vorhanden ist.
Eventuell ist die rasend schnell angestiegenen Zahl von Fakten und den sie erklärenden Theorien, mit dafür verantwortlich, dass viele Menschen sich eben lieber ihre Meinung bilden, als Fakten anzuerkennen. Eine Folge schlichter Überforderung also. Meiner Wahrnehmung nach steigt das Missverhältnis der Menschen zu Fakten dramatisch an, wenn die allgemeine Bildung geringer wird und macht noch einmal einen dramatischen Sprung in Richtung Meinung über Fakten, wenn Religion mit im Spiel ist.
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"Die Existenz von Gott ist nicht subjektiv. Entweder er existiert oder er existiert nicht. Das ist keine Frage der Meinung. Du kannst deine eigene Meinung haben, aber nicht deine eigenen Fakten."
Lassen wir die Meinung trotzdem mal einen Moment lang subjektiv sein. Ich denke subjektiv, also bin ich subjektiv. Natürlich muss ich mich um Objektivierung meiner Meinung bemühen. Das nennt man Bildung. Wenn mir aber eingeredet wird (frühkindliche Indoktrination), dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gäbe, die uns die Schulweisheiten nicht erklären KÖNNEN - z.B. weil sie übernatürlich sind - dann kann die Forderung nach Objektivierung an diesem geistigen Schutzschild abprallen.
Schließlich gibt es objektive Gründe für subjektive Meinungen, z.B. die Frage nach der Lieblingsfarbe, nach dem Lieblingskomponisten, -Musiker, -Autoren, -Maler, -Speisegericht, -Getränk oder -Lebenspartner. Dies alles sind eindeutig nicht objektivierbare Faktoren im Leben, bei denen sich niemand um Objektivierung bemüht - Erforschung der Gründe schon.
Grenzwertig wird die Frage nach der politischen Meinung. Sicher werden die meisten übereinstimmen, dass extreme Parteien objektiv abzulehnen sind. Aber was ist z.B. mit der AfD? Für die einen ist es eine rechtspopulistische Partei, für andere ist sie eine wählbare Alternative zu CDU oder FDP. Kann man diese politische Meinung objektivieren? Es wäre in jedem Fall sehr schwierig. Dafür haben wir die Demokratie als die beste aller schlechten Regierungsformen.
Wenn sich Gläubige auf diese Ebene begeben und Gott als subjektive Erfahrung (und Bereicherung) ihres Lebens ansehen würden, müsste ich dies zunächst so gelten lassen - solange (und hier beginnen die Ausnahmen, die für JEDE subjektive Meinung gelten) diese Meinung nicht zwanghaft Dritten aufgestempelt wird. Ich darf auch niemanden zwingen, Rot als Lieblingsfarbe zu sehen oder nur diese oder jene Musik zu hören. Auch bei der Wahl der Parteien muss ich jedem anderen die Wahlfreiheit lassen, ansonsten herrscht Diktatur.
Doch an diesem Grundsatz scheitern die meisten Religionen, da sie den Glauben an Gott eben nicht als "Meinung" behandeln (und entsprechend es jedem selbst überlassen, sich dieser Meinung anzuschließen oder nicht), sondern als Dogma, bei dessen erkennbarer Ablehnung im schlimmsten Fall der Tod droht.
Dadurch erst erheben Theisten selbst die Frage nach der Existenz Gottes von der Ebene der Meinung (abgesichert durch die Religionsfreiheit) auf die Ebene der Objektivität (die nun durch (natur)wissenschaftlichen Erkenntnisse abgesichert werden müsste). Erst jetzt befindet sich Gott in einem Gestrüpp aus Fakten und widerlegten, nicht relevanten Fakten, aus dem es für ihn kein Entrinnen gibt, weil Theisten ihn selbst dort hineingestoßen haben. Mehr als das: Sie weigern sich vehement, ihn durch Anerkennung der Religion als Privatsache auf die Ebene der Meinung herabzulassen.
Und dadurch haben wir jedes Recht, mit allem was das logische Instrumentarium hergibt auf den angeblich faktischen Gott einzuprügeln, mit Ockhams Rasiermesser an ihm herumzuschnippeln. Dies müssen Theisten wegen ihrer eigenen Erhöhung Gottes auf die Ebene der Objektivität zulassen, erdulden.
Also nehme ich mir das Christentum vor, dessen wahrhaft (per eigener Definition) einziger Existenzgrund die tatsächlich Wiederauferstehung Christi ist. Hätte Maria Magdalene Jesus nicht drei Tage nach seinem Tod lebendig gesehen - tatsächlich lebendig, würde die gesamte Ideologie des Christentums wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen, dessen unterste Karte vom Luftzug der Wirklichkeit herausgeblasen wurde.
Wie hilft uns hierbei die Wissenschaft?
Jesus war ein Mensch (aus Maria geboren), die Beteiligung des Heiligen Geistes hin oder her. Er verhält sich wie ein normaler Mann, er isst, trinkt, spricht, hat Angst, blutet und kann sterben. Schließlich ist die Voraussetzung für eine Wiedergeburt der vorher eingetretene Tod. Wäre Jesus quasi durch die Inspiration durch den Heiligen Geist "gottgleich" gewesen, und damit unsterblich, wäre er nicht für die Sünden der Welt am Kreuz gestorben und er hätte nie auferstehen können. Jesus muss also gestorben sein. Punkt!
Also war er nun theologisch betrachtet drei Tage lang wirklich tot, als normaler Mensch tot! In diesem Zeitraum setzt allerdings die Verwesung ein, die Gehirnzellen werden unrettbar zerstört (dies setzt selbst unter optimalsten Bedingungen [Kälte] bereits nach wenigen Stunden ein). Die anderen inneren Organe zersetzen sich ebenfalls, die Muskeln etc. Das bedeutet für den Leichnam, dass er nach drei vollen Tagen durch keinen Wiederbelebungsprozess, egal ob medizinisch eingeleitet oder göttlich über ihn gebracht, wieder zu einem funktionsfähigen Organismus gewandelt werden konnte. Und selbst wenn ein heiliger Geist die verwesten Zellen Jesu wieder rekonstruiert hätte, wäre die Erinnerung an seine Person oder an Maria Magdalena oder die anderen Jünger für immer durch das Absterben der Gehirnzellen gelöscht.
Einzige Alternative: Jesus war nur scheintot, hat sehr flach geamtet. Den Puls kannte man damals noch nicht als Prüfstein für den Tod. In diesem Fall hätte es schon sein können, dass sich der Körper erholt und er wieder zu sich kommt. Doch dann wäre die theologisch extrem wichtige Voraussetzung, nämlich dass Jesus am Kreuz gestorben ist, nicht erfüllt gewesen. Dadurch hätte er nicht die Welt von ihren Sünden befreien können und er hätte logischerweise auch nicht auferstehen können.
Wir sehen also, dass hier gerade die Naturwissenschaft, hier sogar eher die Medizin, dem Glauben einen Strich durch die Rechnung macht. Die Frage nach Existenz oder Nichtexistenz Gottes stellt sich gar nicht mehr. Die wesentliche Grundlage des Christentums - und damit der größten monotheistischen Religion - fällt in sich zusammen, ist absurd und damit der gesamte hintenan gehängte christliche Hüttenzauber.
Und wenn sich die Frage, ob man der Meinung ist, Jesus sei wiederauferstanden, der "Meinungsebene" entzieht - weil es in sich logische Betrachtungen zu dem Thema geben kann - dann zerstört man durch zulässige Objektivierung die Grundlage für eine Weltreligion (gleiches kann man auch für alle anderen Religionen durchführen) und die Frage nach Gott wird aus der beanspruchten "Objektivitätsebene" auf die "Meinungsebene" gebracht - und schon haben wir den Glauben zur Privatsache erklärt.
Sollten Theisten ihn wieder allgemeinverbindlich und damit objektiv haben wollen, beginnt das Spiel von vorne... :-)
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