Heilige Polarität vs. Schutz von Minderheiten

Der "heilige" Matussek kommentiert: "Er glaubt an die Polarität der Schöpfung..."

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article124792188/Ich-bin-wohl-homophob-Und-das-ist-auch-gut-so.html

Zitiert wird Aristoteles: "Homosexualität ist ein Fehler der Natur."
Wohl eher ein Fehler in der Definition mancher Zeitgenossen, der Natur ist es egal. Und natürlich wieder der Bezug auf heilige Schriften.

Zitat: "...die schwule Liebe selbstverständlich eine defizitäre ist, weil sie ohne Kinder bleibt."
Was ist mit von der Bibel gewollten Partnerschaften, die kinderlos bleiben müssen, weil z. B. die Frau keine bekommen kann? Ebenfalls defizitär?

Zitat: "Ich glaube nicht, dass die Ehe zwischen Männern oder Frauen gleichen Geschlechts derjenigen zwischen Mann und Frau gleichwertig ist."
In gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften sind Menschen füreinander da und sie sind ein ebenso geeignetes Umfeld für Kinder. Meist haben sich die Partner intensiver mit dem Kinderwunsch auseinander gesetzt, es gibt dort wohl kaum ungewollten Nachwuchs.

Zitat: "Wären wir in Spanien, könnte ich ihn anzeigen, weil er gegen den dort gültigen Homophobie-Paragrafen verstoßen hat. "
Der demokratische, säkulare Staat hat die Aufgabe Minderheiten zu schützen. Vor allem gegen Meinungen, die sich aus der Moral heiliger Schriften speist, die solche Menschen am besten gleich dem Schöpfer zuführen würden.

Mich ko... es an, wenn auf Minderheiten herum getrampelt und dabei die Religionskarte gezückt wird. Denn wir sind ja ein christliches Land und unsere Moral haben wir dem Christentum zu verdanken, ohne das wir alle morden, stehlen und vergewaltigen würden, nicht wahr?

http://de.richarddawkins.net/foundation_articles/2014/1/4/moral-und-oder-religion#

Kommentare

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    Joseph Wolsing

    Das Problem welches Leute wie Matussek haben, ist dass ihnen nicht bewusst ist, dass ihre Homophobie nur eine Form der Xenophobie ist. Wir Menschen sind hin- und hergerissen zwischen der Neugierde also dem Drang Neues zu erkunden und dem Wunsch möglichst alles in alten bekannten Bahnen zu lassen. Fremdes bedroht diese alten bekannten Bahnen und wenn es dann auch noch den Anschein hat, dass mir das Neue bzw. Fremde nichts einbringt außer meine Ordnung durcheinander zu bringen und mich zu zwingen mich auf Neues einzustellen, dann lehne ich es als Mensch erst mal ab.
    Fatal ist in solchen Fällen, dass die Allgemeinheit Menschen wie Matussek für "über solche Dinge erhaben" hält und ihnen überhaupt erst Aufmerksamkeit schenkt. Nicht anders ist es mit Ken Ham und seinen Gesellen. Leider gibt es zu wenige Hitchens in der Welt, die solchen Argumenten sofort den Stecker ziehen und sie als das entlarven, was sie sind: ein Überbleibsel aus unserer evolutionären Vergangenheit.

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      muna.apfelbaum

      Der "heilige" Matussek hat durchaus ein Recht auf seine Meinung. Allerdings habe ich auch ein Recht darauf, das sich andere Leute, die ich nicht mal persönlich kenne, aus meinem Schlafzimmer heraushalten. Am meisten habe ich mich über den total unnötigen Hinweis geärgert, dass schwule Paare ihre Kinder aus der Ukraine und Indien bekommen. Was bitte soll das? Spätestens an dieser Stelle zeigt sich Matussek's Ignoranz im vollem Ausmaß. Was mich wirklich zur Weißglut bringt sind diese aus der Luft gegriffenen Behauptungen, dass zB die traditionelle Familie das bessere Umfeld für ein Kind ist. Woher hat Matussek diese Information? Hat er sich die Mühe gemacht, zu recherchieren, oder wirft er uns einfach ein wenig Polemik um die Ohren. Die Statistiken die ich kenne sagen etwas anderes. Es gibt nicht umsonst etliche Hilfseinrichtungen, die Kindern aus sozialschwachen Familien ein Mittagessen nach der Schule bereitstellt. Das sind nicht die Kinder aus Homo-Ehen, die vernachlässigt werden. Zu diesem Thema höre ich gerne Dan Savage zu. Der hat richtig gute Argumente zu dem ewig alten Thema die "normale" Familie sei eine bessere Umgebung für Kinder. Aber viele religiöse Personen wie Ken Ham oder Matussek kümmern sich nicht um Fakten. Das würde ihrer Sache schaden. Nebenbei gesagt, wenn Kinder bei ihren Eltern lernen würden, dass Vielfalt gut ist und Toleranz wichtig für die Gesellschaft und Hass und Ignoranz schädlich ist, wäre es gar nicht nötig, dies in der Schule zu lehren.

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