»Je mehr Gesetze und Beschränkungen, desto ärmer die Menschen.
Je schärfer die Waffen, desto mehr Streit im Lande.
Je schlauer und gerissener die Menschen, desto mehr merkwürdige Dinge, die geschehen.
Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber.«
(Lao Tzu - 5. Jahrh. v. u. Z.)
Warum heißt es, Gott habe den Wein, und der Teufel den Schnaps gemacht?
Beide Produkte jedenfalls müssen - wie auch immer - hergestellt werden, zudem dies Zeit, Kraft und Geld kostet.
Nicht so für Gott und alle Seelen im Himmel sowie für alle Verdammten in der Hölle, denn in beiden Orten braucht niemand zu arbeiten, oder irgendwelche Gelder durch Kredite in Umlauf zu bringen, Handel zu betreiben u.s.w. u.s.f..
Solche Vorstellungen klingen zunächst super toll, denn wo sich niemand mehr um wirtschaftliche Belange zu kümmern braucht, scheinen einem sogar schmackhafte Hähnchenschänkel mundgerecht zufliegen zu können.
Und wenn dabei im Hintergrund Elvis Presley mit seinen größten Hits an alte Zeiten auf Erden erinnert, muss niemand annehmen, dass im Himmel jemand die dazu erklingende Gitarre herstellen musste.
Kurzum: Was man sich wünscht, wird einfach!
Nur; wie würde Gott darauf reagieren, wenn alle Himmelsbewohner ebenso mächtig, wie Gott selbst würden?
Natürlich sind wir "Aufgeklärten" uns solcher Fiktionen bewusst, nur: Wenn kein Gott den Turmbau zu Babel stoppte, als auch nicht die Sprachenverwirrung verursachte, weil er nicht haben wollte, dass von nun an den Menschen alles möglich werden könnte, egal, was sie sich ersinnen, wer hatte dann etwas dagegen?
Zumindest klingt die bibliche Geschichte vom >Turmbau zu Babel< in Bezug zur Nimrod'schen Politik gar nicht mehr so abwegig, wie das darin behauptete Veto Gottes und dessen Folgen, denn Nimrod, sofern es ihn denn gab, war mit seinen Sinnen auf jene Handlungsmöglichkeiten konzentriert, die der Mensch auf Erden hat - und nichts anderes ist für uns Realisten relevant!
Wir können also möglich machen, was immer uns in den Sinn kommt und meiden, was uns daran hindert!
Aber: Was hindert uns denn daran (selbstverständlich unter Beachtung des kategorischen Imperativs) zu tun, was immer uns in den Sinn kommt, wenn nicht jene Idee, durch Fremdbestimmungskonzepte so viele Ungleichheiten, wie nur möglich zu erfinden, einzuführen und zu tradieren?
Dass wir Leid und Heil erfahren, liegt in der Natur unserer Existenz und lässt sich somit nicht vermeiden, sehr wohl aber die Idee der Geschäftemacherei.
Gruss, Philo
Kommentare
Das wirklich betrübliche dabei ist, es wird so kommen. Schon jetzt werden Wasserkriege gekämpft - wenn auch als ideologische Kriege getarnt. Die absolut zum Überleben notwendigen Ressourcen sind bereits an vielen Stellen der Welt knapp. China hat sich in Afrika zu einem der führenden Landgrabber gemausert, weil große Teile der Nahrung, die in China produziert wird nicht mehr essbar ist. Leider verstehen wir es erst, wenn es vermutlich schon zu spät ist. Schiller: Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens!
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»Nichts ist widerwärtiger als die Majorität, denn sie besteht aus wenigen kräftigen Vorgängern, aus Schelmen, die sich akkomodieren, aus Schwachen, die sich assimilieren, und der Masse, die nachtrollt, ohne nur im mindesten zu wissen, was sie will.«
- Johann Wolfgang von Goethe -
Als ich mich vor etlichen Jahren fragte, warum gewisse intellektuelle Größen zur Polemik greifen, wurde mir schnell klar, dass dies eine recht gute Methodik ist, um an extrem religiösen, sowie auch religionsähnlichen - ideologischen - Fundamenten zu rütteln, zumal diese in sich selbst bereits ungleich polemischer sind.
F. Nietzsche begründete genau aus dem Grund den Begriff der Sklavenmentalität.
Ähnlich kritisch denkend wie Goethe und Nietzsche, hinterfragte auch Adam Smith, warum Diamanten trotz ihres beschränkten Nutzens sehr teuer, hingegen aber etwas Unverzichtbares wie Wasser so billig ist.
Seine Antworten scheinen einfach wie plausibel: Preise richten sich nach verfügbaren bzw. nach vorhandenen Mengen, sowie nach Angebot und Nachfrage aus.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass würde Wasser so rar, wie Diamanten, Letztere aber im Überfluss ganze Seen und Flüsse bilden, sich dessen Wertverhältnisse fundamental anders darstellen bzw. definieren würden.
Solche Überlegungen führen auch unausweichlich zur Frage, warum es überhaupt eine Nachfrage für etwas wie bspw. Diamenten gibt.
Smith fasste solche Überlegungen unter der Überschrift >Paradoxie des Wertes< zusammen, dazu er weiter bedachte, dass Diamanten ihren Wert auch dadurch erhalten, weil es recht schwierig wie aufwändig ist, sie zutage zu fördern und zu bearbeiten, während Wasser mit einem Bottich geschöpft einfach wie schnell zu haben ist.
Auf alle Ressoucen übertragen bedeutet dies, dass Überfluss den Preis senkt, oder gar gänzlich aufhebt, hingegen aber Knappheit den Preis erhöht.
Aber so wirkt nun mal die Idee der Wirtschaftsreligion.
Entsprechend Indoktrinierte werden diesen Umstand allerdings kaum realisieren können.
Schade.
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Antwort auf #2 von Philo:
> Antwort auf #1 von Joe Wolsing:
>
> Mehr als 7 Milliarden Menschen und begrenzte Ressourcen und begrenzter Raum - und Du denkst wirklich, wir können mit dem Geschäfte machen aufhören?
>
> Gerade weil Menschen "Geschäfte" machen, und das seit Jahrtausenden, zählen wir heute rund 7 Milliarden Menschen, die...
Der erste Schluss, dass wir deshalb 7 Milliarden zählen, weil wir Geschäfte machen ist sehr gewagt. Betrachtet man Erkenntnisgewinn ganz allgemein als Geschäft, stimme ich zu, ist das nicht der Fall, ist diese Vereinfachung der Umstände schlicht irreführend und nicht besonders hilfreich.
Die Vorstellung, dass Geld Geld schafft, ist nicht die Basis von Geschäfte machen, sondern ein Nebeneffekt der Einführung von Geld als omnipotentem Tauschmittel. Geld macht zwar Geld, aber keinen Mehrwert. Ein Denkfehler, dem nicht nur Banken, sondern auch noch viel mehr Institutionen und Personen aufsitzen. Das etwas aus Nichts entstehen kann fällt meiner Ansicht nach eher in den Fachbereich von Lawrence Kraus, der hat das zumindest als Theorie nachgewiesen (ich meine sogar auch experimentell, bin mir aber da nicht so sicher ...) Geschäfte bestehen keineswegs nur aus Geldtransfers und auch die sind nicht immer schlecht. Wer sich mit dem Ursprung der Börse befasst stößt recht schnell auf einige Funktionen dieser Einrichtung, die durchaus sinnvoll sind, wie die ursprüngliche Form des Termingeschäfts, oder die Akkumulation von Summen, ohne die Projekte wie Überseetelefonleitungen niemals möglich gewesen wären. Das Gewinn aus Finanztransaktionen immer gleichbedeutend damit sind, dass irgendwer, der durch tatsächliche Arbeit echten Mehrwert erschafft nicht angemessen für seine Dienste entlohnt wird ist eine Binsenweisheit.
Unendliches Wachstum (ich verweise auf Niklas Luhmanns Systemtheorie!) nennt man in der Biologie, bzw. der Medizin Krebs und in den meisten Fällen stirbt der Wirtskörper in dem sich das ereignet, über kurz oder lang an diesem Phänomen. Bei allem Respekt für ihre Eigenbezeichnung - auch das ist ein Allgemeinplatz.
Ohne auf den Rest ihrer polemischen Ausführungen im Einzelnen einzugehen würde ich gerne gegen fragen, Wenn sie Zahnschmerzen haben würden sie nicht alles tun um diese los zu werden? Sind sie nicht glücklich darüber, dass die ach so böse Industrie ihrem Dentisten einen Bohrer zur Verfügung stellen kann, der nicht so langsam läuft, dass sie die Umdrehungen des Bohrkopfs mit den Augen verfolgen können? Sind sie unglücklich darüber, dass Medizin zusammen mit der Chemoindustrie Wirkstoffe entwickelt hat, die sie davon abhalten, ihren Kopf in einen Schraubstock einzuspannen, nur damit der Schmerz aufhört? Ach ja, das Metall und die Mechanik für den Schraubstock kann es in ihrer Wunschwelt ja auch nicht geben!
Sehen Sie, der Wunsch nach der schönen neuen Welt in der alles in Ordnung ist, ist lobenswert, aber vollkommen realitätsfremd! Ein antimonetäres System wie sie es sich wünschen hat bereits mit der Sesshaftwerdung und der ersten Spezialisierung ausgedient. Bis sie die Milch ihrer Kuh (woher haben Sie die eigentlich und woher das Land auf dem Sie sie halten) in Bretter für ein Baumhaus getauscht haben, sind wir beide zu alt um es zu bauen, geschweige denn noch hinein zu steigen. Das Rad der Zeit und die Entwicklung, die uns dahin geführt hat wo wir uns momentan befinden lasst sich nicht aktiv zurück drehen. Die Alternative zu mehr Vernunft beim Einsatz dessen, was wir haben und was wir erschaffen ist schlicht eine Welt ohne Menschen. Wer sich in der Biologie ein wenig auskennt und sich mit Extremophilen beschäftigt hat, weiß - das Leben werden wir wir nicht vernichten. Leben ist auf diesem Planeten wie eine Pest - nicht klein zu kriegen. Aber uns, uns werden wir ganz leicht aus der Gleichung des Lebens herausstreichen. Die bisher statt gefundenen Massenaussterbeprozesse haben eines gezeigt, allzu komplexe Lebensformen haben dabei relativ schlechte Karten. Übrigens auch die vor Sarkasmus und Zynismus triefenden!
Auf dem Weg ins Bett um Morgen früh wieder an dem von ihnen so verhassten System teil zu nehmen und meinen Kindern damit ein wenig mehr Bildung und Realitätsnähe zu verschaffen, als Sie sie offensichtlich ihr eigen nennen, zu müde um weiter darauf einzugehen
J. Wolsing
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Antwort auf #1 von Joe Wolsing:
> Mehr als 7 Milliarden Menschen und begrenzte Ressourcen und begrenzter Raum - und Du denkst wirklich, wir können mit dem Geschäfte machen aufhören?
Gerade weil Menschen "Geschäfte" machen, und das seit Jahrtausenden, zählen wir heute rund 7 Milliarden Menschen, die sich zwar kaum mehr mit Keulen gegenseitig die Schädel einschlagen, sondern dieses kaum mehr zu beschreibende primitive Verhalten durch modernste Waffen bis dato fortsetzen, als auch weiterhin fortzusetzen gedenken.
Wie, Herr Wolsing, gefällt Ihnen dieser Gedanke?
Oder anders gefragt: Wussten Sie, dass Geld arbeiten kann?
Wenn Sie sich nicht sicher sind, dann erkundigen Sie sich doch mal bei entsprechenden Finanzexperten in Ihrer Nähe.
Die erklären Ihnen dann, dass je mehr Geld Sie haben, um so mehr Geld durch Zinsen hinzukommt, ohne dafür einen Handschlag tun zu müssen.
Auf diese Weise ensteht Geld aus dem Nichts.
Und es kann doch etwas aus Nichts entstehen. Oder nicht?
Sie können aber auch per Wertpapiere (z. B. Aktien) mit den Leistungen anderer Leute tolle Geschäfte machen.
Das klingt doch nicht weniger toll. Oder?
Oder wie stehen Sie zu der permanenten Forderung des "Wirtschaftlichen Wachstums"?
Besonders vielversprechend sind die prognostizierten Wachstumsraten in der Waffenindustrie, zumal in dem Bereich die größten Geldsummen überhaupt umgesetzt werden.
Natürlich sind auch im hochkomplexen Räderwerk der Rüstungsindustrie einige Rüstungsmanager auf den Supercoup ihres Lebens aus, weil sie sehr genau um den selbstzerstörerischen Gebrauch irgendwelcher Bomben wissen.
Sagen Sie dann auch, das sei nicht möglich, weil Ressoucen als auch Lebensräume begrenzt sind?
Oder ist Ihnen die Überlegung angenehmer, durch Einsatz von teuren Waffen ein paar Milliarden Menschen zu töten, um auf diese Weise ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Menschenmassen, Ressourcen und Lebensräume herzustellen?
Nicht weniger interessant wären uns Ihre Ansichten in Punkto, was uns Politexperten täglich in Bezug zur Arbeit erzählen, denn nichts scheint so wichtig zu sein, als Arbeit, ganz egal, wie sinnvoll diese ist, oder nicht.
Hauptsache: Arbeit.
Wer keine Arbeit hat, hm... nu ja...
Was meinen Sie, Herr Wolsing, wie sich jene Männer fühlten, die einst als KZ-Wächter arbeiteten und arbeitslos wurden, nachdem alle KZs geschlossen wurden?
Oder möchten Sie hierzu nicht mehr sagen wollen? "Ach nee, nun haben auch diese Leute ihren Job verloren - wie bedauerlich!"
Oder mögen Sie vielleicht doch zwischen sinnvollen und sinnlosen Arbeiten unterscheiden?
Und bitte, erklären Sie mir doch, warum vor - sagen wir - 10 Jahren ein Kilo Gold ungleich weniger Geld kostete, als heutzutage?
Was hat sich also an diesem Kilo Gold verändert?
Lieber Herr Wolsing, ich würde sehr gerne mit Ihnen das tollste Baumhaus aller Zeiten bauen, oder sonst etwas Produzieren, aber wenn sie von mir Geld für sämtliche angeschleppten Bretter (Ressourcen) verlangen, wird uns das nicht so frei arbeitend gelingen, wie in einem antimonetären System, basierend auf der Übereinkunft, dass es unvernünftig ist, Sachwerte zu definieren, sie gegeneinander aufzurechnen und damit ständig allerlei Entwicklungsmöglichkeiten/Handlungsmöglichkeiten auszubremsen, denn die Welt ist nicht in Form eines Geldbetrages ermittelbar, einschließlich die hinzugerechneten Zinsen.
Darum erklären Sie mir bitte, in wieweit das Definieren von Sachwerten, als auch die Anwendung irgendwelcher Geldsysteme als dessen Äquivalenzen, sich als zwingend natürliche Notwendigkeiten darstellen, allerdings ohne sich dabei in Zirkelschlüssen ohne Ende zu verlieren.
In diesem Sinne, herzlichst, Philo
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Mehr als 7 Milliarden Menschen und begrenzte Ressourcen und begrenzter Raum - und Du denkst wirklich, wir können mit dem Geschäfte machen aufhören? Ist das nicht die moderne Variante davon, wenn unsere Vorfahren sich mit der Keule die Schädel eingeschlagen haben? Mir gefällt der Gedanke auch, aber ich habe so das Gefühl, dass er leider an der "Wirklichkeit" (ich bin mir der Problematik des Begriffs bewusst!) vorbei geht. Leider!
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