1. Der „Christmonokrat“ Jesus (Monokrat griech. = Einzelherrscher) hatte die Möglichkeit, das „Liebesopfer", zu dem er sich in seinem neuronalen Netz wahnhaft als durch seinen Bibelvater aufgefordert sah, für diesen und die Menschen dadurch zu erbringen, indem er sich ganz still, bescheiden und unspektakulär höchstselbst - wodurch auch immer - hätte töten können, was er jedoch unterließ. Daher muss davon ausgegangen werden, dass sein religiöser Wahnglaube wohl auch die Vorstellung beinhaltete, dass sein Bibelvater es wünschte, dass das „Liebesopfer" auf spektakuläre Art und Weise erbracht werden sollte. Denn es ist natürlich völlig klar, dass eine stille Selbsttötung nicht so spektakulär gewesen wäre, wie die angeblich in aller Öffentlichkeit durchgeführte Tötung durch die römische Obrigkeit dann aber gewesen ist, die dafür wohl als besonders prädestiniert erschien: „Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet" (Rö., K. 13, V. 1).
2. So kam letztlich die römische Obrigkeit ins Spiel. Sie, die gewissermaßen im Auftrage des „Bibel-Dämons“ handelte, verschaffte dem religiösen Anliegen, welches der „Christmonokrat“ Jesus für sich und seinen Bibelvater wahnhaft zur Geltung bringen wollte, letztlich eine größere Aufmerksamkeit, als wenn er in aller Stille ein Suizident geworden wäre.
3. Der „Christmonokrat“ stand wohl unter dem religiös-psychischen Zwang, vermeintlich gottgefällig sein Verhalten so ausrichten zu müssen, dass es nach seiner divinatorischen Einschätzung als Folge daraus wahrscheinlich zu seiner Verhaftung, Verurteilung, Folterung und Kreuzigung durch die römische Obrigkeit kommt.
4. Seine makabere Rechnung ging weitgehend auf, wenn das Drama um ihn stimmen sollte: Wie fast jeder durch die über die Jahrhunderte andauernde fleißige Missionierung der Menschen durch die Kirchen weiß, wurde die römische Obrigkeit, die ja angeblich vom „Bibel-Dämon verordnet" war, letztlich unwissend dazu verleitet, dem quasi lebensmüden „Christmonokraten“ auf ihre ganz spezielle, grausame Art und Weise Sterbehilfe zu leisten.
5. Aus den vier kanonischen Evangelien ist es zu ersehen, dass der „Christmonokrat“ Jesus wohl wusste, dass er sterben sollte und wie es im Sinne des angeblichen Verlangens seines Bibelvaters letztlich geschehen sollte (z. B. Matth., K. 16; 21, K. 17; 22, 23, K. 20; 18, 19, K. 26; 2, 26-28, 39, 42, 63-65, u. K. 27).
6. Offenbar sollte/wollte der „Christmonokrat“ Jesus also auf möglichst spektakuläre und Aufsehen erregende, sehr qualvolle Art und Weise für die Menschen und in erster Linie für seinen Bibelvater (also für sich selbst) getötet werden. Alle Handlungen aber, die dafür notwendig waren, sollte/wollte er nicht höchstselbst vornehmen, sondern die sollte/wollte er der römischen Obrigkeit überlassen.
7. Daher muss man wohl annehmen, dass die „ordnende Hand“ des Bibelvaters, des „Christmonokraten“ oder gar von beiden zusammen im Spiel gewesen ist, die alles steuerte, damit die Ereignisse planvoll abliefen und der römischen Obrigkeit ungewollt und unwissend die Rolle zu viel, den „Christmonokraten“ aktiv dabei zu helfen, dass er im Sinne seines Planes bzw. des Planes seines Bibelvaters sterben konnte. Das könnte man als die Inanspruchnahme einer verdeckten Sterbehilfe bezeichnen.
8. Diesem gesamten angeblich geschehenen Ereignisablauf mit dem offenbar inszenierten grauenvollen Tötungsgeschehen stimmen die Kirchen mit ihren devot-servilen Glaubensgefolgschaften schon seit mehreren Jahrhunderten immer und immer wieder zu. Für sie ist es - unverständlicherweise - ein „Heilsgeschehen", durch welches sie sich - wie auch immer - „erlöst" fühlen.
9. Wegen der Abartigkeit des Geschehens und seiner wirren Begründung, drängt sich sicher jedem Menschen unserer Zeit, der bemüht ist, sein Denken und Handeln rational an der Erfahrungswirklichkeit auszurichten, der Gedanke auf, dass hier ein sehr kranker Geist im Spiel und am Werk gewesen sein muss, wenn man es denn tatsächlich mit einer Historie zu tun haben sollte.
10. Im neuronalen Netzwerk vom „Christmonokraten“ Jesus spukte scheinbar sehr dominant sein Bibelvater herum, dessen Willen er sich unterworfen sah (siehe Matth., K. 26; 39, 42: „…doch nicht wie ich will, sondern wie du willst", Mark., K.14; 36, 39: „…doch nicht, was ich will, sondern was du wills", Luk., K. 22; 42: „…doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe", Joh., K.18; 11: „Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat ?", Joh., K. 19; 30: „Es ist vollbracht !"). Offenbar besaß er nicht die innere Freiheit, das von ihm angeblich geforderte „Liebesopfer" durch seine Selbsttötung zu erbringen. Ganz eindeutig sah er sich durch den angeblich geäußerten Willen seines Bibelvaters zwanghaft darauf festgelegt, sich ausschließlich durch die römische Obrigkeit töten zu lassen. Dadurch war ihm gewissermaßen wie einem Komapatienten die Denk- Handlungsherrschaft über seinen Geist und seinen Körper genommen. Er sollte/wollte zwar sterben, aber für die Ausführung der Tötung sah er sich gezwungen, die Hilfe der römischen Obrigkeit in Anspruch zu nehmen, die ja gem. Rö., K. 13, V. 1, Handlanger seines Bibelvaters war.
11. Diese wahnhafte religiöse Menschenopferung gilt als das zentrale „Heilsgeschehen". Es ist der Hauptpfeiler des christlichen Glaubens. Durch das „Jesus-Drama" wurde/wird ein in der christlichen Szene bestehender widerlicher, kollektiver Heilsegoismus befriedigt, denn man fühlt sich dort durch das archaisch-grausame Tötungsgeschehen - wie auch immer - „erlöst".
12. Einen aus wahnhaften religiösen Motiven heraus absichtlich herbeigeführten und auf sich genommenen Martertod akzeptiert man in unserer Gesellschaft und natürlich besonders in der christlichen Szene scheinbar eher und hat hier offensichtlich mehr Verständnis dafür, als dafür, dass jemand in unserer Zeit wegen eines für ihn als unerträglich empfundenen psychischen Leidens oder wegen eines physisch todkranken Zustandes den Tod durch fremde Hand gesucht hat oder zu erlangen sucht.
13. Und in der christlichen Szene gilt der Kadavergehorsam des „Christmonokraten“ gegenüber seinem angeblichen Bibelvater als mustergültig. Denn der Bibelvater wollte ja, dass sein „Sohn" (also der Bibelvater in ihm) die Verhaftung, Verurteilung, Folterung und Kreuzigung als Opfer stellvertretend für alle Menschen über sich ergehen lässt.
Kommentare
Als Kommentar bringe ich hier den Titel und Text, den ich als Beitrag für „Diskussionen“ eingereicht hatte. Dort ist mein Beitrag wohl deswegen nicht erschienen, weil ich in ihm den Begriff „Bibel-Dämon“ verwendet habe. Die Verwendung des Begriffs ist jedoch durchaus gerechtfertigt (1).
Besteht zwischen dem „Bibel-Dämon“ und seinen Gläubigen ein Schuldverhältnis ?
Viele Menschen glauben, sich gegenüber einem von ihnen als existent angenommenen transzendenten „Überwesen“ in Gestalt des „Bibel-Dämons“ in der Position von Schuldnern zu befinden, weil sie meinen, Ihm gegenüber viele Sünden zu begehen und/oder begangen zu haben. Diesen Unfug glauben sie deswegen, weil er sich aus dem Glaubenssystem ergibt, dem sich diese Menschen unterworfen haben und weil es „Autoritäten“ gibt, die ihnen diesen Unfug ständig einreden und ein Interesse daran haben, dass sie diesen Unfug glauben.
Nehmen wir spaßeshalber einmal kurzzeitig an, dass der Unfug ein Bestandteil der Realität ist, in der wir alle leben, dass also zwischen dem angeblich existierenden „Bibel-Dämon“ und all den Menschen, die sich ihm unterworfen fühlen, ein Schuldverhältnis besteht/bestand. Dann wäre der Sachverhalt gegeben, dass keine Regelung darüber existiert(e), wie die Leistung in Art und Umfang aussehen soll(te), mit dem die Schuldner das Schuldverhältnis beenden könn(t)en.
Dem „Bibel-Dämon“ als Gläubiger stand es wegen der fehlenden Regelung nicht zu, in dem Rechtsverhältnis zwischen allen Beteiligten allein darüber zu entscheiden, auf welche Art und Weise und in welchem Umfang die Leistung seitens der Schuldner zur Beendigung des Schuldverhältnisses zu erbringen ist. Vielmehr hätte es zwischen dem „Bibel-Dämon“ als Gläubiger und seinen Schuldnern eines Vertrages mit dem Inhalt bedurft, dass Er berechtigt ist, in der Funktion seines eigenen Sohnes Sein Leben auf eine bestimmte Art und Weise zu opfern, um dadurch die Schuld Ihm gegenüber zu tilgen.
Dem angeblich existierenden „Bibel-Dämon“ müssten Vertragsvereinbarungen bekannt sein, da Er ausweislich des „Alten Testamentes“ mit den Israeliten angeblich mehrere Bünde geschlossen hat, die einige Juden sogar noch in der Gegenwart für sich für verpflichtend betrachten.
Da eine solche Vertragsvereinbarung offensichtlich nicht zwischen allen vom Rechtsverhältnis Betroffenen geschlossen worden war, konnte Jesus' „Liebesopfer“ (1 u. 2) auch nicht rechtswirksam bewirken, dass das imaginäre Schuldverhältnis zwischen dem „Bibel-Dämon“ als Gläubiger und den involvierten Menschen als Schuldner beendet wurde. Das Menschenopfer war also völlig sinnlos. Daher nützt es auch nichts, wenn gläubige Menschen in Gegenwart und Zukunft ihre Zustimmung dazu erklären, dass sich Jesus für sie zur Tilgung ihrer angeblichen Schuld geopfert hat. Wenn daher jemals ein Schuldverhältnis zwischen dem angeblich existierenden „Bibel-Dämon“ als Gläubiger und gläubigen Menschen als Schuldner bestanden haben sollte, dann würde es auch heute noch unverändert bestehen.
Bis heute existiert auch keine vertragliche Regelung zwischen dem „Bibel-Dämon“ als Gläubiger und gläubigen Menschen als Schuldner darüber, durch welche Leistung in Art und Umfang das angeblich bestehende Schuldverhältnis beendet werden darf. Die durch Jesus' Kreuzigung erbrachte „Leistung“ war ja rechtlich unwirksam.
Es existiert auch keine vertraglich vereinbarte Frist oder ein vertraglich vereinbarter Termin innerhalb der bzw. bis zu dem die noch unbekannte Leistung zur Beendigung des Schuldverhältnisses erbracht werden müsste. Insoweit ist eine gewisse Analogie zu dem „Reichskonkordat“ gegeben, welches am 20. Juli 1933 zwischen dem „Heiligen Stuhl“ und dem Deutschen Reich als Staatskirchenvertrag geschlossen wurde. Hier wurde auch keine Frist oder ein Termin vereinbart, innerhalb der bzw. bis zu dem der Vertrag Geltung haben soll.
(1)http://klarsicht-blog.blogspot.de/2013/09/die-unheilige-schrift.html
(2)http://religionskritik1.blogspot.de/2012/06/nahm-jesus-fur-sich-aktive-sterbehilfe.html
(3)http://religionskritik2.blogspot.de/2012/07/eine-kritisch-sakulare-sicht-auf-jesus.html
Es grüßt
Klarsicht
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Angenommen, der christliche Gott existiert wirklich, so nahm er die Kreuzigung inkauf oder nicht. Wenn ersteres der Fall war, erschiene dieser Gott recht brutal. Wenn nicht, kam sie ihm als Anbetungsgrund zumindest nicht ungelegen. In jedem Falle ist das Ergebnis, dass ein Leben auf eine grausame Art und Weise vernichtet und zugleich Gott verherrlicht wurde. Für dieses Leben Jesu, seine irdische Körperlichkeit, interessiert sich aber niemand mehr, es ist als ob Jesus schob immer ein jenseitiges Geistwesen war. Das Irdische war fortan nur noch sekundär, es galt das Dominium Terrae. Für einen solchen Gott ist letztlich das irdische Leben - das Leben überhaupt im biologischen Sinne - weniger wichtig als ein Jenseits. Er ist letztlich ein Gott des Todes. Womit sich die Morbidität des Christentums erklärt.
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Antwort auf #2 von Klarsicht:
> Als Kommentar bringe ich hier den Titel und Text, den ich als Beitrag für „Diskussionen“ eingereicht hatte. Dort ist mein Beitrag wohl deswegen nicht erschienen, weil ich in ihm den Begriff „Bibel-Dämon“ verwendet habe. Die Verwendung des Begriffs ist jedoch durchaus gerechtfertigt (1).
>
> Besteht zw...
Wir wollten ein paar Tage vertreichen lassen, bevor wir ihren zweiten Beitrag freischalten. Nun sind Sie uns zuvor gekommen.
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Die Kreuzigung, eine der schrecklichsten Foltermethoden des mächtigen römischen Reiches, war letztlich die Ursache seines Untergangs. Ohne sie hätte dem Christentum der wichtigste Impetus gefehlt. Es gibt keine andere Religion, die über eine solch mächtige Symbolik verfügt. Es ist praktisch unmöglich, eine Religion mit dem Credo zu schwächen: Du kannst noch so leiden, Du wirst von Deinen Leiden erlöst. Jeder schwache Mensch, jeder "Schlechtweggekommene" kann sich hier wiederfinden. Beim Buddhismus soll der Mensch ja auch von seinen Leiden erlöst werden, soll dies beim Christentum über ein heilvolles Jenseits geschehen, wird beim Buddhismus das Nirvana erstrebt. Im Gegensatz zum Christentum verzichtet er auf Symbole, der entspannte Buddha ist quasi das genaue Gegenteil des im wahrsten Sinne des Wortes gespannten Jesus. In Zeiten der Reizüberflutung und der damit im Gegenpol stehenden Entschleunigung ist der Buddhismus so eine Art Christentum für Intellektuelle. In Möbelhäusern trifft dann der Konsumstress und die Entschleunigung diametral aufeinander, überall findet man Buddhafiguren, Kruzifixe wird man vermissen, allenfalls findet man sie in Geschäften für bayrische Bauernmöbel.
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