Rückblick und Vorschau

Richard Dawkins Foundation in Deutschland: Aktivitäten 2016 bis 2018

Rückblick und Vorschau

In den letzten Jahren konnte die Richard Dawkins Foundation (RDF) in Deutschland die Projekte und Aktivitäten in verschiedenen Bereichen kontinuierlich ausbauen. An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen Spendern, die mit ihren Zuwendungen die Projekte ermöglicht haben. Wer die Arbeit der RDF unterstützen möchte, kann es durch eine Spende tun. Auf Anfrage stellen wir gerne eine Zuwendungsbestätigung aus.

Veranstaltungen

Im Juni 2016 startete unsere Vortragsreihe im Haus der Wissenschaft in Bremen. Der erste Gast war Bernd Kammermeier, der einen Vortrag über das Buch „Von den Juden und ihren Lügen“ gehalten hat.

Es folgten Vorträge von Volker Dittmar (Gibt es Argumente für Gott? & Street Epistemology - wie überzeugt man Menschen?), Thomas Junker (Die verborgene Natur der Liebe), Burger Voss (Warum Natur Wissen schafft) und Philipp Möller (Gottlos glücklich).

In diesem Jahr haben wir weitere interessante Veranstaltungen im Programm.

- Mittwoch, 9. Mai 2018 – Hamed Abdel-Samad: Integration - Ein Protokoll des Scheiterns (Tickets: Hamed Abdel-Samad in Bremen)

- Freitag, 8. Juni 2018 - Dr. Dr. Joachim Kahl: Klassischer Atheismus, neuer Atheismus - Eine Gegenüberstellung

- Montag, 6. August 2018 - Dr. Carsten Frerk: Kirchenrepublik Deutschland? – Christlicher Lobbyismus

- Montag, 15. Oktober 2018 - Prof. Dr. Thomas Junker: Die Evolution der Phantasie

Unser Highlight des Jahres folgt dann im November. Wir freuen uns zwei der bekanntesten Vertreter von Vernunft und Wissenschaft zu einer Veranstaltung in Berlin begrüßen zu können.

- Sonntag, 11. November 2018 in Berlin - Richard Dawkins & Michael Shermer: Vernunft, Wissenschaft & Moral

Was ist der Wert und sind die Werte der Wissenschaft? Sind übernatürliche Quellen der Moral als ethischer Maßstab geeignet? Haben Vernunft und Wissenschaft zu mehr Gerechtigkeit und Freiheit geführt? Ist Wissenschaft eine Religion? Wie sieht die Zukunft des moralischen Fortschritts aus?

Diese und andere Fragen werden von Richard Dawkins und Michael Shermer diskutiert. Ihre neuen Bücher „Forscher aus Leidenschaft“ und „Der moralische Fortschritt“ erscheinen im Sommer und Herbst 2018.

Die Autoren beantworten nach dem Gespräch Fragen aus dem Publikum. Anschließend wird es eine Buchsignierung geben.

Die Veranstaltung ist in englischer Sprache.

Tickets im Urania: 23,00 (ermäßigt: 20,70) € (bei Bestellung über Reservix fällt zusätzlich 1 € Servicegebühr an)

Evokids Projekt

Das Evokids-Projekt wurde von der Giordano-Bruno-Stiftung (GBS) ins Leben gerufen. Kinder werden schon ab der Kita religiösen Schöpfungsmythen ausgesetzt. Evokids hat das Anliegen wissenschaftliche Grundlagen spielerisch zu vermitteln. Wer erkennt, dass der Mensch nicht die Krone der Schöpfung ist, entwickelt ein anderes Bewusstsein in Umgang mit nichtmenschlichen Tieren. Zudem wird das Hinterfragen von vorgegebenen Dogmen, kritischen Denkens und des auf Beweise gestützten Verständnisses der natürlichen Welt gefördert. Dies sind ebenso zentrale Anliegen der RDF.

Das Evokids hat bereits zu einigen internationalen Projekten geführt. Da die Wissenschaftsfeindlichkeit in vielen Ländern zunimmt, häufig sogar in höchsten Regirungskreisen wie in der Türkei oder Indien, ist Evokids wichtiger denn je.

Die RDF in Deutschland trägt eigene Entwicklungen zum Evodkids Projekt bei. Federführend und der kreative Kopf ist dabei Ramona Wagner. Eines der zentralen Bestandteile ist die Evo-Spiele-Kiste. Die Zeichnungen werden von Anne-Barbara Kindler erstellt. Die Entwicklung besteht dabei verschiedenen Teilen:

- Im Konzept gibt es 11 Tierklassen. Jede Tierklasse bekommt bestimmte Tiere bzw. Lebensformen zugeteilt. Hierzu wurden ca. 100 Tiere recherchiert und einer Zeichnerin in Auftrag geben. Dazu gehört der Entwurf der zentralen Figur der Oma Helix Schnecke
- Entwurf von Anschauungstafeln und Spielkarten (Kartenspiel EvoFlash)
- Entwicklung eines Brettspiels
- Entwicklung eines Evo-Führerscheins zur Förderung der Motivation
- Entwurf eines Konzepts eine für Projektwoche Evo-Führerschein
- Entwurf des Evo-Führerschein Diplom
- Entwurf von Arbeitsblätter und Anschauungsmaterial für Betreuer und Lehrer
- Entwicklung eines Begleitbuch „Die lange Reise der Oma Helix“
- Entwurf für Evokids T-Shirts

Im Laufe des Jahres 2018 werden Spielegruppen ins Leben gerufen, um die Inhalte der Evo-Spiele-Kiste spielerisch zu testen. Des Weiteren sollen regelmäßige Informationsveranstaltungen stattfinden, auf denen das Evokids Projekt Lehrkräften und Eltern nähergebracht wird.

Übersetzungen

Eine der wichtigen Anliegen der RDF in Deutschland ist die Übersetzung englischsprachiger Artikel, um interessante Beiträge einer breiteren Leserschaft zugänglich zu machen. Zu den Autoren zählen Lawrence M. Krauss (z. B. Warum sich Science-Fiction-Autoren das Internet nicht vorstellen konnten), Michael Shermer (z. B. Postmodernismus vs. Wissenschaft), Hemant Mehta (z. B. Kostenlose Downloads in islamischen Ländern), Jeffrey Tayler (z. B. Ayaan Hirsi Ali über den Kampf gegen den politischen Islam) und natürlich Richard Dawkins (z. B. Der Versuch, Deutsch zu lernen).

Im März 2018 haben wir den 50. Beitrag in unsere Kolumne Richards Twitter Ecke veröffentlicht. Hier übersetzen wir ausgewählte Tweets von Richard Dawkins, der bei Twitter derzeit über 2,7 Millionen Follower hat.

Unser umfangreichstes Projekt haben wir in Zusammenarbeit mit dem Alibri Verlag begonnen. Wir liefern die komplette Übersetzung für die deutsche Ausgabe von Michael Shermers „The Moral Arc“. Mit „Der moralische Fortschritt“ (Seite 4 & 5 der Verlagsvorschau) erscheint sein erstes Buch im Sommer 2018 auf Deutsch. Michael Shermer wird sein Buch im November zusammen mit Richard Dawkins in Berlin vorstellen.

Wir werden die Anzahl der Übersetzungen 2018 weiter ausbauen und planen pro Woche mindestens eine neue Veröffentlichung.

Originalartikel

Wir veröffentlich regelmäßig Artikel, die entweder exklusiv bei uns publiziert oder von anderen Webseiten übernommen werden. Darunter Artikel von Emrah Erken (z. B. Linda Sarsour oder der vermeintliche Feminismus), Berit & Manfred Such (z. B. Fünf Jahre Planung für ein paar Stolpersteine!), Volker Dittmar (z. B. Die evolutionäre Uhr), Felix Kruppa (z. B. Argumente gegen Gott und Götter), Johannes Heinle (z. B. Uhrmacher-Analogie) und Kacem El Ghazzali (z. B. Blasphemiegesetze gegen die freie Meinungsäußerung).

Seit Mai 2016 gibt es unsere Kolumne Science Highlights der Woche. Darunter präsentieren wir zehn ausgewählte Nachrichten aus Wissenschaft, Medizin und Technik der Woche. Die Nachrichten werden in Form eines Wakelet gesammelt, einer Webseite, unter der Beiträge aus verschiedenen Quellen in einheitlicher Form gesammelt werden können.

Die Veröffentlichung von Originalartikeln wird 2018 weiter ausgebaut. Gerne nehmen wir dazu Textbeiträge an (Artikel per E-Mail zusenden).

Interviews

Interviews in Video oder Textform haben wir u. a. mit dem Präsidenten der „American Atheists“ David Silverman, dem Cartoonisten Ralph Ruthe, der Vorsitzenden des „Zentralrat der Ex-Muslime“ Mina Ahadi und dem kanadischen Wissenschaftler Gad Saad geführt.

In diesem Jahr planen wir eine Interviewserie mit säkularen Aktivisten, im Besonderen aus dem englischsprachigen Raum, um sie in Deutschland bekannter zu machen.

Arab Atheists Community & Säkulare Flüchtlingshilfe

Richard Dawkins ist in islamischen Ländern ein bekannter Name und hat einer Vielzahl von Menschen geholfen, die teilweise repressiven gesellschaftlichen Verhältnisse in ihren Ländern zu hinterfragen. Die inoffizielle Übersetzung von „Der Gotteswahn“ wurde Millionen Mal als PDF Datei heruntergeladen und Übersetzungen einer Auswahl seiner Bücher in Sprachen islamischer Länder für den kostenlosen Download ist in Planung. Für viele hat dieser Weg zu einem Ablegen des Glaubens und der Religion geführt, was in islamischen Ländern häufig strafbar ist und sogar zur Todesstrafe führen kann.

Im April 2017 hat die RDF einige säkulare Aktivisten eingeladen, die aus islamischen Ländern fliehen mussten, um die Möglichkeit des Aufbaus einer Zusammenarbeit verschiedenen Gruppierungen zu diskutieren. Zu den Teilnehmern zählten u. a. Kacem El Ghazzali, Rana Ahmad und Mina Ahadi. Auf diesem Treffen wurde die Arab Atheists Community ins Leben gerufen., die eine Plattform für die verschiedenen Aktivisten in Europa bilden soll.

Unter der Leitung der GBS und dem Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE) wurde 2017 die Säkulare Flüchtlingshilfe (Atheist Refugee Relief, ARR) gegründet. Sie soll als Anlaufstelle für Atheisten dienen, die aus islamischen Länder fliehen mussten, weil sie ihren Glauben abgelegt haben. Leider hört die Verfolgung nach der Flucht nicht auf, die Atheisten werden in den deutschen Flüchtlingsunterkünften von Muslimen bedroht. Die Bedrohungslage wird von den Ämtern häufig ignoriert, auch weil man davon ausgeht, dass diejenigen, die keiner Religion angehören, nicht religiös verfolgt werden könnten. Die Ideologie des politischen Islam verfolgt diese Menschen jedoch bis nach Deutschland, weil sie nun mit den Menschen zusammenleben, vor denen sie geflohen sind.

Repräsentativ für viele atheistische Flüchtlinge steht die Lebensgeschichte von Rana Ahmad, die nun das Gesicht der ARR geworden ist. Ranas Geschichte, die Flucht aus Saudi-Arabien, das Fundraising für ihre Reise von der Türkei in die EU wurde von Richard Dawkins durch einen Tweet unterstützt, ihr mutiges Engagement gegen die Repressionen und der Erfolg als Buchautorin, sind eine Inspiration für viele Verfolgte in islamischen Ländern und in Deutschland. Seit einem Interview mit Rana arbeitet sie ehrenamtlich für die RDF in Deutschland.

Die RDF unterstützt die Arbeit der ARR durch einen prominent platzierten Link im Banner der deutschen RDF Webseite. Durch den Bekanntheitsgrad von Richard Dawkins wird die Seite von Hilfesuchenden in Deutschland leicht gefunden und kann dadurch zur ARR vermitteln. Richard Dawkins hat die ARR durch einen Tweet unterstützt, der eine hohe Reichweite erzielte.

Durch das Secular Rescue Progamm des Center for Inquiry, der Muttergesellschaft der RDF, ergaben sich schon Zusammenarbeiten, wobei die RDF in Deutschland vermittelnd tätig werden konnte.

Die Zusammenarbeit der Organisationen soll auch im diesem Jahr weitergeführt und ausgebaut werden.

RDF Webseite

Seit 2015 arbeiten wir kontinuierlich an der Verbesserung der deutschen RDF Webseite. Dazu gehören:

- Einfügen einer Kommentarfunktion. Zum Kommentieren eines Artikels ist kein Benutzerkonto erforderlich. Interessanter Fakt: Der Artikel, der mit 73 Kommentaren am häufigsten kommentiert wurde, ist der Nachrichten Ausschnitt Sex mit Teddy und andere Umwege über ein Buch eines Zeugen Jehovas Aussteigers.
- Benutzerkonten sind nun wieder verfügbar. Im Profil des Benutzerkontos kann man den Newsletter abonnieren, um auf dem Laufenden z. B. über den Besuch von Richard Dawkins in Deutschland zu bleiben. Wer bereits auf der alten deutschen RDF Webseite (vor Juni 2015) ein Benutzerkonto hatte, kann mit der verwendeten E-Mailadresse die „Passwort vergessen?“ Funktion verwenden, um sich ein neues Kennwort zusenden zu lassen. Aus technischen Gründen war es nicht möglich, die Passwörter zu migrieren. Neue User können sich ein neues Konto erstellen.
- Umstellung auf HTTPS. Die geamte Webseite wurde auf eien verschlüsselte Datenübertragung umgestellt. Dadurch sind z. B. die Passwörter geschützt.
- Einfügen des ARR Logo in dem Banner. Dies ist eine Weiterleitung zur Webseite der ARR.
- Neuanordnung der Rubriken. Die Rubrik „Diskussionen“ wurde nun nach oben gestellt. Dadurch soll der Diskurs und Gedankenaustausch gefördert werden.

In diesem Jahr ist eine Implementierung unserer Inhalte zum Evokids Projekt geplant.

Social Media

Inhalte unserer Webseite werden auf Facebook und Twitter geteilt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf unserer Facebook Seite mit fast 9000 Abonnenten. Durch Bewerbung ausgewählter Artikel konnten Reichweiten von über 50000 erzielt werden. Die wöchentliche Serie Science Highlights der Woche wird auf der Plattform Wakelet erstellt.

Mitgliedschaft im IBKA und Koorperationen

Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) wurde vor über 40 Jahren gegründet, um die allgemeinen Menschenrechte, insbesondere die Weltanschauungsfreiheit, und die konsequente Trennung von Staat und Religion durchzusetzen Dadurch ergeben sich viele Überscheidung mit den Anliegen der RDF. Seit 2017 ist die RDF nun korporative Mitglied im IBKA. Geplant sind gemeinsame oder eine Beteiligung an Veranstaltungen mit anderen säkularen Organisationen wie dem IBKA und der GBS.

Repräsentation

Die Arbeit und Anliegen der RDF werden nicht nur durch eigene Veranstaltungen bekannt gemacht. Zu unserer Arbeit gehören ebenfalls Besuche und Teilnahmen an Veranstaltungen andere Organisationen. Dadurch lassen sich Kontakte knüpfen und Zusammenarbeiten für zukünftige Projekte schließen. Die Repräsentation der RDF soll durch die Erstellung von Informationsbroschüren und Präsenz mit Informationstischen bei Veranstaltungen ausgebaut werden.

Hangout am Sonntag

Unsere regelmäßige Videoserie „Hangout am Sonntag“ wurde bis Februar 2016 von einem deutsch-schweizer-österreichischen Team veranstaltet. Mit wechselnder Beteiligung wurden zu zahlreichen Themen diskutiert.

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